Kraftpakete: Walnüsse enthalten viel Omega-3, Haselnüsse viel Vitamin E. © fordeno / iStock / Thinkstock
Kraftpakete: Walnüsse enthalten viel Omega-3, Haselnüsse viel Vitamin E. © fordeno / iStock / Thinkstock

Nüsse im Test: Ganze Kerne weniger schadstoffbelastet

  • 20.11.2017
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Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "test" 25 Haselnuss- und Walnuss-Produkte auf krebserregende Schimmelpilzgifte und andere Schadstoffe untersucht. Dabei schnitten vor allem ganze Kerne sehr gut oder gut ab. Bei den gemahlenen Nüssen waren sechs Proben gering mit Schadstoffen wie Aflatoxinen belastet.

Gerade in der Vorweihnachtszeit sind Nüsse in allen Variationen beliebt und fester Bestandteil in Kuchen und Plätzchen. Im Herbst reifen Haselnüsse und Walnüsse auch in Deutschland, meistens werden sie aber aus Kalifornien oder der Türkei importiert. Die Stiftung Warentest hat die Qualität dieser Backzutaten geprüft und die Produkte auf Aflatoxine, Mineralölbestandteile und weitere unerwünschte Stoffe aus den Verpackungen untersucht.  

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Wie die Stiftung Warentest berichtet, sind vor allem gemahlene Haselnüsse gering mit den Giften des Schimmelpilzes Aspergillus und dem Mineralöltyp Moah (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) belastet. Schimmelpilze finden auf dem Nussmehl eine große Oberfläche und können sich besser ausbreiten als bei ganzen Nüssen. Aflatoxine sind stark krebserregend, unter anderem ist die Verbindung zwischen Aflatoxinen und Leberschäden gut belegt. Auch Moah stehen im Verdacht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu verändern. In Spuren nachweisbar waren außerdem sogenannte Posh (Polymer oligomeric saturated hydrocarbons), Kohlenwasserstoffe, die sich aus den Kunststoffverpackungen gelöst haben können. Sie werden von Stiftung Warentest wie Mosh (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) bewertet, die sich in Organen und dem Fettgewebe anreichern können.

Der EU-Höchstwert für Aflatoxine liegt bei zehn Mikrogramm pro Kilogramm Produkt. Keines der Produkte erreichte diesen Wert, sie lagen sogar noch unter dem früheren Grenzwert von vier Mikrogramm. Gering betroffen waren dennoch die gemahlenen Haselnüsse von Lidl, Märschimport, Rewe und Netto Marken-Discount. Geringe Gehalte von Moah enthielten die Nüsse von Edeka sowie Rewe und in den Nüssen von Pickerd wurden geringe Gehalte von Posh gefunden. Die genannten Produkte erhielten in der gesamten Bewertung die Note "befriedigend".

Sehr gut abgeschnitten haben dagegen die gemahlenen Haselnüsse von "Dennree" von Denn's Biomarkt. Für alle getesteten Produkte mit ganzen Kernen sind Schadstoffe überhaupt kein Problem: Stiftung Warentest vergibt bei neun Testpackungen sieben Mal die Note "sehr gut" bei Haselnusskernen, zum Beispiel für die Kerne von Alnatura und Edeka. Bei den Walnusskernen erhalten fünf von sieben Produkten die Note "sehr gut". Alle anderen Produkte schneiden "gut" ab. 

Gesundheitlich wertvoll

Im Text wird auch auf die gesundheitlichen Vorzüge der beiden Nusssorten hingewiesen. Walnüsse sind demnach als natürliche Omega-3-Lieferanten sehr empfehlenswert. Mit einer halben Handvoll lässt sich der Tagesbedarf bereits decken, davon profitiert der Körper mit einem besseren LDL-Cholesterinspiegel. Die ungesättigten Fettsäuren in Walnüssen unterstützen das Herz-Kreislauf-System positiv. Über das Nahrungsfett in Haselnüssen lässt sich der Köper gut mit fettlöslichem Vitamin E versorgen, hier decken 30 Gramm den Tagesbedarf. Vitamin E schützt unter anderem die Zellen vor freien Radikalen. 

Quelle: Stiftung Warentest, "test" – Ausgabe 11/2017

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