Dioxin in Futtermitteln

  • 21.02.2003
  • News
  • Redaktion

Der Skandal um dioxinbelastetes Futtermittel in Thüringen weitet sich aus. Während die Behörden bisher von 250 Tonnen belasteten Schweinefutters ausging, bestätigte das Agrarministerium Thüringen jetzt: Schätzungsweise 1188 Tonnen Futtermittel mit Dioxin wurden verkauft.

Die amtliche Futtermittelüberwachung hatte bereits Mitte Januar Dioxinwerte in Höhe von 13,29 ng WHO-TEQ/kg (TEQ: Toxizitätsäquivalentskonzentration) bei einem thüringischen Hersteller von Futtermitteln festgestellt. Damit war der Grenzwert von 0,75 ng WHO-TEQ/kg deutlich überschritten. Die gesamte Herstellung der Futtermittel wurde daraufhin auf Dioxin untersucht. Auf Grund der Ergebnisse vom 7. Februar schließt das Agrarministerium nicht aus, dass die gesamte Produktionsmenge des Betriebes von Mitte November bis Ende Januar vergiftet ist.

Ursache der erhöhten Dioxinwerte in den Futtermitteln war nach Behördenangaben ein Fehler bei der Herstellung. Nasses Holz wurde zur Futtertrocknung verwendet. Bei dessen Verbrennung seien mehr Dioxine freigesetzt worden als bei der Verbrennung von trockenem Holz und so über die Abgase mit dem Futter in Berührung gekommen.

Inzwischen wurde bekannt, dass der Futtermittelhersteller das belastete Schweinefutter an mehrere Mastbetriebe in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Bayern, Niedersachsen und den Niederlande geliefert hatte. Endgültige Klarheit über die Menge des belasteten Materials und die Höhe der Verseuchung sollen Analysen eines Instituts in Bayreuth bis kommenden Mittwoch geben. Eine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher besteht nach Ansicht des thüringischen Ministeriums nicht. Fleisch mit hoher Dioxinbelastung komme nicht in den Handel. 21.02.03

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