Frauen und ältere Menschen greifen öfter zu Supplementen. © bee32 / iStock / Thinkstock

Supplementeinnahme in Europa: Deutschland liegt im Mittelfeld

  • 21.04.2016
  • News
  • Sabine Schmidt

In vielen Ländern lässt sich eine Steigerung der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln beobachten, obwohl der gesundheitliche Nutzen bei normalem Ernährungsstatus und -bedarf umstritten ist. Forscher der University of Bergen in Norwegen untersuchten, welche Unterschiede hinsichtlich der Supplementeinnahme in europäischen Ländern bestehen.

Hierzu werteten die Wissenschaftler die Daten der jeweils aktuellen (Durchführung: 2001–2013) nationalen Verzehrsstudien von elf europäischen Ländern hinsichtlich der Häufigkeit und Art der Supplementeinnahme aus: Deutschland, Österreich, Niederlande, Norwegen, Schweden, Italien, Frankreich, Irland, Finnland, Dänemark und Großbritannien.

Der Anteil an Personen, die Supplemente einnahmen, lag zwischen 5 und 62 Prozent und war in Nordeuropa höher als in Südeuropa. Ein höherer Gebrauch von Supplementen war zudem mit weiblichem Geschlecht, höherem Lebensalter und längerer Bildungsdauer assoziiert. Die am häufigsten eingenommenen Nahrungsergänzungsmittel waren Multivitamin- und Mineralstoffpräparate sowie n-3-Fettsäuren; unter den Vitaminen wurde Vitamin D das am häufigsten eingenommen.

Im Ländervergleich zeigt die Auswertung, dass die Einnahmehäufigkeit in Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld liegt. Zudem ist die Einnahme von Tabletten anderen Präparaten in Europa zwar steigend, aber immer noch niedriger als in den USA.

scs



Literatur:
Dierkes J, Welland N, Theofylaktopoulou D (2016) Supplementeinnahme in Europa – eine Übersicht. Proc Germ Nutr Soc (21): 19

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter