Die Schule als Lebensraum, in den Mahlzeiten integriert werden müssen. © Highwaystarz-Photography/iStock/Thinkstock

Dr. Rainer Wild-Preis 2015: Auszeichnung für den Vorreiter

  • 21.05.2015
  • News
  • Redaktion

Der Dr. Rainer Wild-Preis geht am 9. Juni 2015 in die Hauptstadt. Die dortige Vernetzungsstelle Schulverpflegung setzt sich seit mehr als zehn Jahren für eine gesunde Ernährung in schulischen Einrichtungen ein. Durch erfolgreiche Initiativen habe die Vernetzungsstelle maßgeblich zur Entwicklung der bundesweiten Schulverpflegung und der Ernährungsbildung beigetragen, heißt es in der Begründung der Dr. Rainer Wild-Stiftung.

© Dr. Rainer Wild-Stiftung

Über 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche werden ganztägig unterrichtet – die Schule ist keine reine Bildungsstätte mehr, sondern ein zentraler Lebensraum, in den Mahlzeiten integriert werden müssen. „Viele Schulen sind damit überfordert, ausgewogene und attraktive Mahlzeiten zu moderaten Preisen anzubieten. Häufig mangelt es an Professionalität und Erfahrung. Initiativen wie die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e. V. sind wichtig, um Schulen bei dieser schwierigen Aufgabe zu unterstützen“, sagt Dr. Gesa Schönberger, Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung.

Sie freue sich, einen Vorreiter in Sachen Schulverpflegung mit dem Dr. Rainer Wild-Preis auszeichnen zu können, denn die Ernährung von Kindern und Jugendlichen sei ein Thema von hoher gesellschaftlicher und politischer Relevanz.

In der öffentlichen Stellungnahme der Dr. Rainer Wild-Stiftung heißt es weiter, um die Akzeptanz durch Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zu erhöhen, reiche es nicht, ein ernährungsphysiologisch „gutes“ Essen anzubieten. Schulverpflegung müsse sich an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientieren, auch was Geschmack, Portionsgrößen oder das Ambiente im Pausenraum angeht.

Dabei seien alters- und geschlechtsspezifische Vorlieben ebenso wichtig wie die multikulturellen Hintergründe der Schülerschaft. Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e. V. habe von Beginn an ihre Aktivitäten rund um die Qualitätsverbesserung durch zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen für alle Akteure der Schulverpflegung ergänzt.

Hintergrund

Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e. V. begann ihre Arbeit 2002 als Elterninitiative zur Verbesserung des Verpflegungsangebots an einer Ganztagsgrundschule im Bezirk Pankow. Durch das persönliche Engagement des heutigen Vorstands entwickelte sich daraus die landesweite „Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin“, die gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und der AOK Berlin bereits 2003 für alle Ganztagsschulen die ersten „Berliner Qualitätskriterien für die Schulverpflegung“ erarbeitete – mit Empfehlungen zum Beispiel zu Einkauf, Menüzusammenstellung oder Essensausgabe.

Seit 2008 wurden nach dem Berliner Modell in allen Bundesländern Vernetzungsstellen Schulverpflegung eingerichtet, die im Rahmen des Nationalen Aktionsplans IN FORM vom Bund und den Ländern gefördert werden.



Die Dr. Rainer Wild-Stiftung leistet einen Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Ernährungsforschung, der Ernährungsbildung und einer lebendigen Esskultur mit dem Ziel, eine ausgewogene und gesunde Ernährung in der westlichen Gesellschaft zu fördern. Die Stiftung wurde 1991 von dem Unternehmer und Wissenschaftler Prof. Dr. Rainer Wild in Heidelberg gegründet. Für herausragende Leistungen im Sinne der eigenen Ziele vergibt die Dr. Rainer Wild-Stiftung seit 1993 den mit 15 000 Euro dotierten Dr. Rainer Wild-Preis.



Weitere Informationen:

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e. V.

Dr. Rainer Wild-Stiftung

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter