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Ballaststoffe verlangsamen das Wachstum von Krebszellen

  • 21.07.2014
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  • Redaktion

Ballaststoffe machen nicht nur satt und unterstützen die Verdauung. Die Faserstoffe wirken auch unterstützend bei der Behandlung bösartiger Hirntumore. Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) herausgefunden.

Schon seit längerer Zeit werden Patienten mit Hirntumoren, aber auch anderen Krebsformen, häufig auf eine Diät gesetzt, in der Kohlenhydrate durch Ballaststoffe ersetzt werden. Denn man weiß: Die Tumore brauchen den Zucker um zu wachsen. Jetzt konnten die Erlanger Forscher zeigen, dass die Faserstoffe in dieser Diät nicht bloße Ersatzstoffe für die Kohlenhydrate sind, die den Patienten ein Sättigungsgefühl geben sollen. Die Ballaststoffe haben auch therapeutisch nutzbare Wirkungen. „Durch die Ballaststoffe wachsen die Tumorzellen langsamer und sind weniger bösartig.“

Besonders effektiv auf bösartige Hirntumoren wirken Biochanine, eine Untergruppe der Ballaststoffe, die in größeren Mengen vor allem in Kichererbsen, Sojabohnen und Rotklee vorkommen. Biochanine werden schon an anderer Stelle therapeutisch eingesetzt: Der Pflanzenstoff lindert Wechseljahresbeschwerden – und das ohne größere Nebenwirkungen bei den Patientinnen auszulösen. Dieser Vorteil mache Biochanine besonders attraktiv für die Krebstherapie, während der die Patienten ohnehin schon geschwächt sind.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine ballaststoffreiche Diät in der Krebstherapie zu befürworten ist und diese viel häufiger eingesetzt werden sollte“, erläutert der Neuroonkologe Dr. EYÜPOGLU. Dass Ballaststoffe vor Krebs schützen, diesen Umkehrschluss lassen die Ergebnisse der Erlanger Wissenschaftler allerdings nicht zu. „Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass Patienten, die die Regeln der gesunden Ernährung berücksichtigen – also unter anderem wenig Zucker und reichlich Ballaststoffe zu sich nehmen – in einem besseren Allgemeinzustand zu uns kommen und die Therapien tendenziell besser vertragen.“ Quelle: Universität Erlangen, Pressemeldung vom 07.07.2014
Weitere Informationen hier. (21.07.14) 

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