DGE gründet Arbeitskreis „Evidenz-basierte Leitlinien”

  • 22.05.2002
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  • Redaktion

Zunehmende Komplexität in Medizin und Ernährungswissenschaft erschweren die Entscheidungsfindung und Ableitung von Empfehlungen. Um die Qualität der Empfehlungen für eine gesunderhaltende Ernährung sowohl im Bereich der Prävention als auch der Therapie von ernährungsmitbedingten Krankheiten zu erhöhen, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) bereits im Februar 2002 den Arbeitskreis "Evidenz-basierte Leitlinien" gegründet. Ziel des Arbeitskreises ist es, für die Zukunft Leitlinien für spezielle Themengebiete der Ernährung zu definieren und mit anderen Fachgesellschaften zusammenzuarbeiten.

Hierzu wird sich der Arbeitskreis mit der Erfassung von Studien, die für die Erarbeitung der einzelnen Leitlinien relevant sind, der Katalogisierung von Studien anhand bestimmter Kriterien sowie dem Aufbau einer Datenbank befassen. Expertengruppen werden dann Leitlinien erarbeiten. Diese sollen bei der Bewertung und Einordnung von Studienergebnissen helfen, Transparenz bei der Ableitung wissenschaftlicher Aussagen liefern und Defizite in der Forschung erkennen lassen. Auch können evidenz-basierte Leitlinien zur Qualitätasicherung und zum Qualitätsmanagement in der Ernährungsberatung eingesetzt werden. Sie sorgen in der wissenschaftlichen Argumentation für Sicherheit.

In der Medizin werden schon heute von medizinischen Fachgesellschaften entwickelte "Leitlinien" mit Erfolg eingesetzt. Diese beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren. Leitlinien geben den Stand des Wissens von Experten wieder. Sie dienen der Qualitätssicherung und -förderung. In Anbetracht der Fortschritte wissenschaftlicher Erkentnisse und der Technik müssen periodische Überarbeitungen, Erneuerungen und Korrekturen unternommen werden. 22.05.02

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