Hülsenfrüchte im Glas
Große Vielfalt: Durch ihren Gehalt an unverdaulichen Kohlenhydraten lassen Hülsenfrüchte die Blutzuckerkonzentration nur langsam ansteigen. © barmalini / iStock / Thinkstock

Hülsenfrüchte: Besser nicht roh essen

  • 22.06.2016
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  • Redaktion

Hülsenfrüchte sind Samen von Pflanzen, die in einer Hülse heranreifen. Sie liefern wertvolle Inhaltsstoffe wie die Vitamine B1, B6, Folat und die Mineralstoffe Eisen, Magnesium und Zink. In ihrem neuen Flyer „Hülsenfrüchte – versteckte Vielfalt entdecken“ erläutert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) unter anderem, wie sie sich vielseitig in der Küche einsetzen lassen.

Ein Einkauf auf dem Markt lohnt sich an einem wolkenlosen Sommermorgen besonders. Denn nur in den Monaten Juni und Juli bieten heimische Landwirte frische Erbsen, dicke Bohnen oder Zuckerschoten an. Buschbohnen sind noch bis in den September hinein zu bekommen.

Aber auch Hülsenfrüchte in getrockneter Form haben einiges zu bieten. Gerade die klassischen Vertreter Linsen, Bohnen und Erbsen sind nährstoffreich, lassen sich vielfältig zubereiten und eignen sich gut für die Vorratshaltung. Sie haben einen hohen Anteil an Protein, was sie zu einer guten Fleischalternative macht. Die ebenfalls enthaltenen Ballaststoffe sorgen für eine lang anhaltende Sättigung. Deshalb rät die DGE, Hülsenfrüchte häufiger in den Speisenplan zu integrieren.

Dürfen Hülsenfrüchte roh gegessen werden?

Besser nicht. Sie enthalten natürliche Giftstoffe, die beim Menschen – wenn sie roh verzehrt werden – Unverträglichkeiten bis hin zu Vergiftungserscheinungen auslösen können. Rohe Bohnen, Sojabohnen, Kichererbsen und Linsen enthalten beispielsweise giftige Lektine, die zu einer Verklumpung der roten Blutkörperchen führen können. Kochen zerstört diese Lektine. Da Hülsenfrüchte vor dem Verzehr auf jeden Fall gekocht werden, besteht also keine Gefahr. Auch Sprossen aus Soja- oder Mungobohnen sind erst zu erhitzen. Roh können sie mit krankheitserregenden Keimen belastet sein.

Die Erbse stellt bezüglich der Lektine eine Ausnahme dar: Sie enthält kaum Lektine. Deshalb darf beim Erbsenpulen die ein oder andere Markerbse oder Zuckerschote roh genascht werden. Allerdings sind rohe Erbsen aufgrund ihrer unverdaulichen Ballaststoffe weniger verträglich als gekochte. Daher sollten größeren Mengen roher Erbsen nicht verzehrt werden.

Quelle: DGE



Info: Unter www.dge-medienservice.de steht der Flyer mit der Artikelnummer 123056 zum kostenfreien Download bereit. 

Auch interessant: Lesen Sie passend zum Thema Hülsenfrüchte unser Interview „Lupinen bereichern Landwirtschaft und Ernährung“

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