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Die Befragung ist Teil des Forschungsprojekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“. © Christian Mühlhausen

Umfrage zu Futtermitteln: Akzeptieren Landwirte Insekten und Algen als Soja-Ersatz?

  • 22.12.2016
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Würden Landwirte es akzeptieren, wenn das Futter für ihre Schweine oder ihr Geflügel anstelle von Soja alternative Proteinquellen wie Algen oder Insekten enthält? Welche Faktoren beeinflussen die Akzeptanz oder Ablehnung? Und wie gehen Betriebe generell mit neuem Wissen, neuen Produkten oder Prozessen um? Das erfragen Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen zurzeit in einer Online-Umfrage unter Landwirten.

Die Befragung ist Teil des Forschungsprojekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“. Die Forscher untersuchen beispielsweise im Bereich der Lebensmittel Fleischanaloga auf Algenbasis. Im Bereich der Tierernährung stehen neben den Algen auch Insektenlarven als alternative Eiweißquelle im Fokus; neben Akzeptanzuntersuchungen werden hier unter anderem auch Fütterungsversuche durchgeführt. Langfristiges Ziel der Forschung ist das Abschätzen des Potenzials von Algen und Insekten sowohl in der menschlichen als auch in der Tierernährung.

„Der Einsatz dieser alternativen Eiweißlieferanten könnte dazu beitragen, die Futtermittelimporte aus Übersee in der Nutztierproduktion zu reduzieren“, erläutert Prof. Dr. Ludwig Theuvsen vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, der das Forschungsprojekt leitet.

Alle Akteure einbinden

„Wenn sich eine Innovation durchsetzen soll, ist es enorm wichtig, dass sie von allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette akzeptiert wird“, ergänzt Theresa von Bierbrauer, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Projekt arbeitet. Deshalb beginne unsere Befragung bei den Landwirten, die als Nutzer eine zentrale Rolle einnehmen.

Im weiteren Verlauf der empirischen Erhebung befragen die Forscher die Hersteller von Futtermitteln, Unternehmen der Schlacht- und Verarbeitungsindustrie und den Lebensmitteleinzelhandel. Neben der deutschen Wertschöpfungskette von Schwein und Geflügel betrachten sie auch die entsprechenden Akteure in Frankreich und den Niederlanden, um den Einfluss des sozio-kulturellen Kontexts und der regionalen Produktionsnetzwerke mit einzubeziehen. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2017 erwartet.

Mitmachen: Eine Teilnahme ist noch bis zum 15. Januar 2017 hier möglich.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

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