Schwangerschaft - Fischverzehr mindert Allergierisiko des Kindes

  • 23.04.2008
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  • Redaktion

Eine spanische Studie mit über 400 Teilnehmerinnen hat gezeigt, dass Kinder umso seltener an einer Allergie leiden, je mehr Fisch die Mütter während der Schwangerschaft gegessen haben. Das geringere Allergierisiko blieb bis ins Grundschulalter erhalten. So sank zum Beispiel das Risiko für einen juckenden Ausschlag im ersten Lebensjahr um 37 %, wenn die Mütter statt einer 2–3 Portionen Fisch pro Woche gegessen hatten. Das Risiko, mit 6 Jahren an einer beliebigen Allergie zu leiden, verringerte sich um 35 %.

Kürzlich veröffentlichte Ergebnisse der deutschen LISA-Studie mit mehr als 2.500 Kindern zeigen ebenfalls, dass sich die Häufigkeit des Auftretens eines allergischen Ekzems beim Kind bis zum Alter von zwei Jahren signifikant vermindert, wenn die Mutter in der Schwangerschaft häufig Fisch isst.

Dafür sind vermutlich die Omega-3-Fettsäuren verantwortlich: Zum einen wirken sie entzündungshemmend. Zum anderen verändern sie die Aktivität einiger Immunzellen und dämpfen die allergiebeteiligte Immunantwort – allerdings bei demjenigen, der die ungesättigten Fettsäuren auch tatsächlich zu sich nimmt.

Unklar ist zurzeit noch, wie die Wirkung von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Wissenschaftler nehmen jedoch an, dass das Immunsystem des Kindes über die Nabelschnur zumindest teilweise von dem der Mutter beeinflusst wird. Der genaue Mechanismus ist zwar noch ungeklärt, die Ergebnisse wurden jedoch kürzlich von einer schwedischen Studie bestätigt. Hier nahmen die werdenden Mütter allerdings Fischöl-Präparate ein. Das Resultat war das gleiche: Auch ihre Kinder hatten später deutlich weniger Allergien als die Kontrollgruppe, deren Mütter lediglich ein Placebo bekamen.
Quelle: aid infodienst Pressemeldung (23.04.08)

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