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Mehr Nahrung für weniger Menschen?

  • 23.04.2012
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Wie viel Land brauchen wir, um unsere Ernährung zu sichern? Das Institut für Soziale Ökologie (Alpen-Adria-Universität) in Wien zeigt gemeinsam mit Kollegen der Universität Groningen in den Niederlanden, dass neben Bevölkerungswachstum auch Veränderungen in Ernährungsmustern global eine entscheidende Rolle spielen.

Ernährungssicherheit ist eines der wichtigsten Themen der globalen Gesellschaft. Ackerland ist weltweit nur in einem bestimmten Ausmaß nutzbar. Wie viel Fläche für Ernährung benötigt wird, hängt von drei Faktoren ab: Bevölkerungszahl, Ernährungsstil und Flächenertrag. Bei diesen drei Bereichen gibt es weltweit große Unterschiede. Thomas KASTNER vom Institut für Soziale Ökologie und seine Kollegen haben die Entwicklungen der letzten 46 Jahre für alle Kontinente auf Basis von Daten der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) quantifiziert.

KASTNER fasst zusammen: „Wir sehen, dass sich die Ernährungsmuster in fast allen Regionen stark verändert haben: Die Menschen essen mehr Fleisch und andere ressourcenintensive Produkte. Gleichzeitig braucht man immer weniger Fläche um denselben Ertrag zu erzielen.“ Am stärksten sind diese Entwicklungen in den emerging economies in China, Brasilien und Indien zu beobachten. Die Wissenschaftler analysierten das Zusammenspiel von Änderungen der drei Faktoren in Bezug auf den Bedarf an Land: Außerhalb der westlichen Industrienationen heben Bevölkerungswachstum und Ernährungsumstellungen die Ertragssteigerungen mehr als auf.

Die Ergebnisse zeigen eine klare Beziehung: Sozio-ökonomische Entwicklung führt zu sinkendem Bevölkerungswachstum und gleichzeitig zu ressourcenintensiveren Ernährungsmustern. In vielen Regionen wird der Bedarf an Land deshalb trotz geringerem Bevölkerungswachstum und besserer Technologie steigen.
Literatur: Kastner T, Ibarrola Rivas MJ, Koch W, Nonhebel S (2012) Global changes in diets and the consequences for land requirements for food. Proc Natl Acad Sci U S A (ARTIKEL # 2011-17054RR). URL: www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1117054109. Quelle: Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Pressemeldung vom 16.04.2012 (23.04.12)

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