Landwirte protestieren gegen Agrarpaket
- 23.10.2019
- News
- Redaktion
Die Landwirte fühlen sich in die Debatte um Insektenschutz, Glyphosat-Verzicht, Tierwohlabel zu wenig eingebunden („redet mit uns, statt über uns“). Die gesetzlichen Vorgaben würden immer höher, zugleich fehle aufgrund der niedrigen Lebensmittelpreise der betriebswirtschaftliche Ertrag, um diese gesamtgesellschaftlichen Forderungen finanziell zu schultern. Auf die Misere machen die Landwirte seit längerem mit grünen Kreuzen auf Ackerflächen aufmerksam („stiller Protest, denn Bauern sterben leise“). Inzwischen gibt es davon rund 20000 in Deutschland.
Die Diskrepanz zwischen der ökologischen Bedeutung der Lebensmittelproduktion und der Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft, aber auch die Suche nach einer gesundheitsförderlichen Ernährung innerhalb der Belastungsgrenzen unseres Planeten, haben wir in Ausgabe 7 der Ernährungs Umschau in einem Themenspecial Welternährung aufgegriffen.
Heute kommentierte der Vorsitzende des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, den Agrarpolitischen Bericht 2019, den das Bundeskabinett gerade verabschiedet hat: „Der Agrarpolitische Bericht 2019 macht deutlich: Die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern, die Tausende auf die Straße treiben, hängen nur zum Teil mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation zusammen. Vielmehr sind die Landwirtinnen und Landwirte verunsichert, mit welchen Anforderungen und Regelungen sie künftig rechnen müssen.“ Zur Thematik äußerte sich Dr. Felix Prinz zu Löwenstein 2018 im Interview mit der Ernährungs Umschau.
Quellen:
Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung
BÖLW-Pressemeldung vom 23.10.2019 zum Agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung. Pressemeldung vom 23.10.2019.
Weitere Beiträge des Themenspecials Welternährung aus Ernährungs Umschau 7/2019:
Teufelskreis von Konflikt, Hunger und Migration
Kommentar: Nutrition for Future
Interview: Transformation unserer Agrar- und Ernährungssystem ist machbar