Die ktualisierte Referenzwerte in neuem Design / © DGE
Die ktualisierte Referenzwerte in neuem Design / © DGE

DGE: Neue Referenzwerte für die Energiezufuhr

Seit dem Jahr 2000 geben die wissenschaftlichen Fachgesellschaften für Ernährung in Deutschland (DGE), Österreich (ÖGE) und der Schweiz (SGE) die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr gemeinsam heraus. Sie bilden die Basis für die praktische Umsetzung einer vollwertigen Ernährung. Die jetzt veröffentlichte Neuauflage enthält auch die aktualisierten Referenzwerte für die Zufuhr von Energie. Wie viele Kalorien der Körper verbraucht, variiert nämlich von Mensch zu Mensch.

Wie viel Energie brauchen wir? Ein und derselbe Mensch kann von Zeit zu Zeit einen sehr unterschiedlichen Energiebedarf haben. Die Referenzwerte für die Energiezufuhr sind daher Richtwerte, die als Orientierung dienen und nicht unbedingt auf jeden Einzelnen zutreffen. Ihre überarbeitete Ableitung erfolgte auf Basis von Berechnungsformeln und aktuellen Referenzmaßen für Körpergewicht und -größe in Deutschland.

Für Erwachsene wird ein mittlerer Body Mass Index (BMI) von 22 zugrunde gelegt, das entspricht einer täglichen Energiezufuhr von 2 300 kcal für Männer und 1 800 kcal für Frauen im Alter von 25-50 Jahren bei geringer körperlicher Aktivität.

Schwangere müssen nicht „für Zwei“ essen
Verändert haben sich unter anderem die Richtwerte für Schwangere: In der Schwangerschaft brauchen Frauen zusätzlich Energie – jedoch nicht von Anfang an. Schwangere müssen also nicht für Zwei essen. Ab dem 4. Monat ist der Richtwert für die Energiezufuhr um 250 kcal pro Tag erhöht. Das entspricht z. B. einer Scheibe Vollkornbrot mit Margarine und Käse.

Ab dem 7. Monat erhöht sich der Richtwert um 500 kcal pro Tag. Viele Schwangere sollten ihre Energiezufuhr trotzdem nur geringfügig bzw. gar nicht erhöhen. Denn die Richtwerte für die zusätzliche Energiezufuhr gelten nur für Schwangere mit Normalgewicht vor der Schwangerschaft, mit einer wünschenswerten Gewichtsentwicklung (Körpergewichtszunahme von 12 kg bis zum Ende der Schwangerschaft) sowie mit unverminderter körperlicher Aktivität.

Bei übergewichtigen Frauen oder Frauen mit eingeschränkter körperlicher Aktivität ist der Mehrbedarf an Energie während der Schwangerschaft geringer. Bei ihnen muss die zusätzliche Energiezufuhr individuell angepasst werden. Diese und weitere praxisbezogene Fragen und Antworten zur Energiezufuhr hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in einem FAQ-Papier zusammengefasst.

Die neue Auflage der „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“ enthält neben redaktionellen Korrekturen auch die aktualisierten Referenzwerte für die Vitamine Thiamin, Riboflavin, Niacin, Vitamin C und den Mineralstoff Selen. Für diese Kapitel wurden die Texte komplett neu strukturiert und inhaltlich überarbeitet.

Die Basis für die Ableitung der Referenzwerte wurde überprüft und gegebenenfalls geändert. Mit der 2. Auflage liegen die Inhalte des bekannten Werks in einem neu gestalteten Ringordner als Loseblattsammlung vor. So sind zukünftig einzelne Kapitel austauschbar, bei denen sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse Änderungen ergeben.

Quelle: DGE

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