Molekularer Schalter entscheidet über Fettsucht

  • 24.07.2002
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  • Redaktion

Wissenschaftler der Rockefeller University und der University of Wisconsin, Madison, haben einen Gen-Schalter entdeckt, der den Fettaufbau im Körper reguliert. Dieses Gen für das Enzym namens SCD-1 spielt eine zentrale Rolle bei der Entscheidung, ob der Körper Fett speichert oder abbaut. Der Schalter selbst wiederum wird von dem Hormon Leptin wesentlich beeinflusst. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Entdeckung zu einer neuen Therapie gegen Fettsucht und gegen die so genannte Fettleber führt.

Leptin blockiert das Gen und damit die Herstellung des Enzyms SCD-1 in der Leber. Fehlt dieses, können bestimmte Fettsäuren nicht produziert werden, d. h., der Körper baut weniger Fett auf. Wie das Fachmagazin Science berichtet hatten genveränderte Mäuse, denen das Hormon Leptin und das SCD-1-Enzym fehlte, 40 % weniger Fett im Körper als jene Versuchstiere, denen lediglich Leptin fehlte. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die Mäuse mehr Fett verbrannten, der Energieverbrauch und der Gewichtsverlust anstiegen, obwohl die Tiere ihre Fressgewohnheiten nicht änderten. Hierbei scheint das Enzym SCD-1 ein wichtiger Kontrollpunkt zu sein und könnte wie ein Schalter funktionieren, der entscheidet, ob Fett gespeichert oder verbrannt wird.

Die Bedeutung von Leptin als Appetitzügler ist bereits bekannt. Es vermindert die Nahrungsaufnahme und erhöht gleichzeitig den Energieverbrauch, so dass es zur Gewichtsabnahme kommt. Da Leptin die Genaktivität von SCD-1 unterdrückt, regt es wahrscheinlich auch eine biologische Reaktionskette an, die zur Fettverbrennung führt. Die Forscher vermuten, dass eine Veränderung der Aktivität dieser wesentlichen Stoffwechselwege einen neuen therapeutischen Ansatz für die Steigerung des Energieverbrauchs und die Erhöhung der Fettverbrennung liefert. 24.07.02

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