Entwicklungsländer: Getreideimporte müssen steigen

  • 24.10.2001
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  • Redaktion

Die Entwicklungsländer werden künftig immer mehr Getreide auf dem Weltmarkt kaufen müssen. Nach Schätzungen der FAO wird ihr Netto-Importbedarf bis zum Jahr 2015 auf fast 200 Mio. t Getreide ansteigen. Damit ist er etwa doppelt so hoch wie Mitte der 90er Jahre. Bis 2030 erwartet die FAO sogar einen Anstieg auf 270 Mio. t Getreide.

Das mit Abstand wichtigste Handelsgetreide ist der Weizen, auf den über die Hälfte aller Getreideimporte der Entwicklungsländer entfallen, gefolgt von Mais. Nur wenige große Konzerne kontrollieren rund 90  % des gesamten Welthandels.

Wegen sinkender Preise und nachlassender Nachfrage war die Getreideproduktion in den letzten Jahren immer langsamer gewachsen. Dieser Trend wird sich umkehren. Westeuropa wird seine Netto-Exporte in den kommenden 30 Jahren auf über 60 Mio. t vervierfachen. Die klassischen Exportländer USA und Australien werden nach Schätzungen der FAO ihr Angebot deutlich steigern, und auch Osteuropa und die Länder der ehemaligen Sowjetunion werden zu wichtigen Getreide-Exporteuren aufsteigen.

Vor allem die arabischen Staaten und die Länder Ost- und Südostasiens werden Getreide importieren, während die Einfuhren Schwarzafrikas auf relativ niedrigem Niveau bleiben werden. Daran wird deutlich: Besonders viel Getreide importieren nicht die Länder, deren Bevölkerung am meisten hungert. Getreideeinfuhren gehorchen längst marktwirtschaftlichen Gesetzen: Einkaufen kann nur, wer das Geld dafür besitzt.

Uneinig sind sich die Fachleute über den künftigen Importbedarf Chinas. Die FAO rechnet in den kommenden Jahrzehnten mit einem Importbedarf von rund 25 Mio. t, andere Wissenschaftler halten bis zu 60 Mio. t für realistisch.

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