Hohes Diabetes-Risiko verkürzt Lebenserwartung um 13 Jahre

  • 25.05.2010
  • News
  • Redaktion

Untersuchungen zeigen, wie eng Übergewicht, Bewegungsmangel, erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2 und erhöhtes Sterblichkeitsrisiko zusammenhängen. diabetesDE fordert deshalb konsequente Präventionsmaßnahmen, um die Zahl der Erkrankten zu senken.

„Bereits Menschen mit einem hohen Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken, haben eine um 13 Jahre verkürzte Lebenserwartung, unabhängig von Alter und Geschlecht", betont Professor Dr. Hans-Georg JOOST, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und bei diabetesDE verantwortlich für das Ressort Wissenschaft.

Die Zusammenhänge zwischen Übergewicht, Ernährung, erhöhtem Risiko für Diabetes Typ 2 und erhöhtem Sterblichkeits-Risiko sind gut untersucht. Unter anderem zeigten Studienauswertungen wie die der „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Studie" zuletzt 2009 die schweren Folgen für Menschen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko: Sie erkranken fast drei Mal so häufig an einem Herzinfarkt und erleiden fast doppelt so häufig einen Schlaganfall, wie Menschen mit einem sehr geringen Diabetes-Risiko. Ihr Sterblichkeitsrisiko war außerdem um das 2,4fache erhöht. Dies entspricht einer um 13 Jahre verkürzten Lebenserwartung.

Eine Ursache dafür ist, dass sowohl zu viel Körperfett im Bauchraum, das so genannte viszerale Fett, als auch ein beginnender oder bestehender Diabetes mellitus Blutgefäße schädigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen können. „Es ist notwendig, dass wir als Diabetes-Organisation schon dort ansetzen, wo der Diabetes sich noch nicht manifestiert hat", meint JOOST. „Auch Menschen mit einem normalen Body-Mass-Index haben schon ein erhöhtes Risiko, wenn die Menge an viszeralem Körperfett ein gesundes Maß übersteigt. Dies sollte bei ärztlichen Untersuchungen stärker berücksichtigt werden. Bereits eine einfache Messung des Taillenumfangs hilft dabei, die Menge des im Bauchraum eingelagerten Körperfetts einzuordnen und damit das Erkrankungsrisiko einer Person zu bestimmen." Weitere Informationen im Internet: Deutscher Diabetes-Risiko-Test des DIfE: drs.dife.de Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (25.05.10)

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter