WHO erstellt Leitfaden zur Vermeidung terroristischer Anschläge auf Lebensmittel

  • 26.02.2003
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  • Redaktion

Mit einem neuen Leitfaden will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Gefahr terroristischer Anschläge durch gezielte Lebensmittelvergiftungen senken. Dieser soll Regierungen unterstützen, Mechanismen zu entwickeln, mögliche terroristische Anschläge auf die Lebensmittelversorgung zu minimieren. Das Dokument "Terrorist Threats to Food: Guidance for Establishing and Strengthening Prevention and Response Systems" betont: Giftanschläge mit chemischen, biologischen oder atomaren Giftstoffen seien eine "reale und aktuelle Bedrohung" und könnten weltweite Auswirkungen haben.

Eine unmittelbare Gefahr für Lebensmittelvergiftungen durch Terroristen bestehe zwar nicht, betont ein WHO-Experte für Lebensmittelsicherheit, aber es sei eine tatsächliche Bedrohung. Da Lebensmittelvergiftungen für Terroristen eine einfache Möglichkeit sind, müsse man sich um eine erhöhte Wachsamkeit bemühen. In der Erstellung des Leitfadens konzentrierte man sich daher auf die Zusammenarbeit mit Regierungen und der Lebensmittelindustrie. Der Leitfaden klärt u. a. über die Bedeutung einer Basisprävention und Überwachung auf. Schwerpunkt ist die Stärkung bestehender Krankheitskontroll- und Reaktionssysteme. Dieses Ziel sollte durch eine verbesserte Zusammenarbeit mit allen beteiligten Behörden und der Lebensmittelindustrie erreicht werden.

Mit dem neuen Leitfaden will man nicht nur die Gefahr gezielter Anschläge durch Terroristen reduzieren, sondern auch der Gefahr von unbeabsichtigt kontaminierten Lebensmitteln Rechnung tragen. An letzteren sterben laut WHO jährlich rund 1,5 Mio. Menschen weltweit. Vor allem Entwicklungsländer sind auf Lebensmittelvergiftungen nicht vorbereitet. Aus diesem Grund sind Services verschiedener technischer Programme der WHO ebenso wie andere Organisation, die Ländern in Hinblick der neuen Bedrohung der öffentlichen Gesundheit unterstützen können, im Bericht beschrieben. An der Erstellung des Dokuments waren neben nationalen Behörden in Australien, Deutschland, Irland, Japan, Spanien, Großbritannien und den USA auch die EU, die FAO, die UNO und der Industry Council for Development beteiligt. 26.02.03

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