Smartphones und -watches mit den entsprechenden Gesundheitsapps sind zu selbstverständlichen Begleitern mit persönlichem Zugang zu allen Lebensbereichen geworden. © fersurfer / iStock/ Thinkstock

Gesundheits-Apps: Erste wissenschaftlich-systematische Studie zu Chancen und Risiken

  • 26.04.2016
  • News
  • Redaktion

Mehr als 100 000 Anwendungen zur Gewichtskontrolle oder als Fitness- und Wellnesstracker sind derzeit im Umlauf. Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Informatik der technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an der MHH haben in der Studie „Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA)“ die aktuellen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Gesundheits-Apps aufgearbeitet.

Aus den Blickwinkeln von Medizin, Informatik, Ethik, Recht, Ökonomie und Politik seien in der Studie die Handlungsoptionen für den sinnvollen Einsatz identifiziert und Maßnahmen empfohlen worden, um dem „Wildwuchs" unter den Gesundheits-Apps Herr zu werden, sagte Dr. Urs-Vito Albrecht, stellvertretender Leiter des Peter L. Reichertz Instituts.

Ziel sei es, das positive Potenzial auszuschöpfen und Risiken der Anwendungen zu minimieren, so Albrecht. Darüber hinaus analysiert die Arbeit gesetzliche Rahmenbedingungen und formuliert Vorschläge zur Förderung mHealth-basierter Anwendungen. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat diese bundesweit erste Studie, die sich wissenschaftlich-systematisch mit den neuen Anwendungen beschäftigt, gefördert.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass der multidisziplinäre Austausch über Entwicklung, Nutzen, Qualität, Zugang zur Technologie, Evaluation, gesellschaftliche Aspekte, Vergütungsmöglichkeiten sowie Aufklärung über Chancen und Risiken der Schlüssel ist, „um notwendige Rahmenbedingungen zu bestimmen und umzusetzen, damit das positive Potenzial ausgeschöpft werden kann“. Nach ihrer Meinung sollte auch in Bezug auf die sensiblen Daten die Entwicklung sicherer und vertrauenswürdiger Anwendungen gefördert werden, wobei der Zugang durch nachhaltige Finanzierungskonzepte gewährleistet werden muss.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover



Weitere Informationen: Die 370 Seiten umfassende Studie CHARISMHA steht kostenlos auf den Projektwebseiten unter http://www.charismha.de/ zur Verfügung.

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