Dürfen Kartoffeln mit der Schale verzehrt werden?

  • 26.07.2007
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  • Redaktion

Kartoffeln sind reich an Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die zum großen Teil direkt in und unter der Schale vorkommen. Immer wieder wird deswegen empfohlen die Kartoffeln nicht zu schälen sondern sie direkt mit der Schale zu essen. Die Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung rät jedoch davon ab, Kartoffeln mit der Schale zu essen. Als Begründung führt sie zwei Punkte an: den Solaningehalt und die Behandlung der Kartoffelschale mit keim- oder schimmelhemmenden Mitteln.

Gerade ältere oder falsch gelagerte Kartoffeln haben einen hohen Gehalt an giftigem Solanin. Dieser geht zwar zu einem guten Teil während des Kochens in das Kochwasser über, da die Konzentration in der Schale jedoch am höchsten ist, ist sie auch nach dem Kochen noch hoch und kann für Kleinkinder und ältere oder kranke Menschen eine Gefahr darstellen. Um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten können die Kartoffel mit der Schale gegart, und vor dem Verzehr gepellt werden. So wird weniger Schale als beim Schälen vor dem Garen entfernt. Frühkartoffeln, die schnell verbraucht werden, können auch mit der Schale verzehrt werden.

Im Kartoffelhandel sind verschiedene Keim- und Schimmelhemmungsmittel wie Chlorpropham oder Imazalil zugelassen. Sie sorgen für eine längere Haltbarkeit der Knolle und sind biologisch abbaubar. Kartoffeln, die mit einem Mittel behandelt wurden, müssen gekennzeichnet werden. Die Angabe „Nach der Ernte behandelt“ muss entweder gut lesbar auf dem Etikett oder aber bei lose verpackten Kartoffeln auf einem Schild neben den Kartoffeln zu finden sein. Frühkartoffeln und Kartoffeln aus dem biologischen Anbau dürfen nicht mit Keim- und Schimmelhemmungsmitteln behandelt werden. (26.07.07)

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