Verbrauchertäuschung mit falschem Käse

  • 27.04.2009
  • News
  • Redaktion

Wer bei Pizza, Lasagne oder Cheeseburger an Käse denkt, liegt neuerdings nicht immer richtig: "Analog-Käse" heißt eine neue Zusammenmischung, die immer häufiger auf vermeintlich käsehaltigen Fertiglebensmitteln zu finden ist. Zwar schreibt das Gesetz vor, dass Käse grundsätzlich aus Kuhmilch bestehen muss und wenn der Käse vom Schaf stammt, auch auf die Tierart ein Hinweis zu erfolgen hat.

Doch "Analog-Käse", bestehend aus Wasser, Pflanzenfett, Milcheiweiß, Stärke oder Geschmacksverstärkern, gelangt meistens ohne Kennzeichnung auf die Käsestange oder das überbackene Käsebrötchen. Um eine Kennzeichnung "mit Käseimitat" zu vermeiden, verwenden einige Anbieter den Hinweis "überbacken".

Hinweise auf diesen Pseudo-Käse fehlen, obwohl schon ca. 5 % der "Käseproduktion" daraus besteht. Da dieses Plagiat billiger als das Original ist, wird es den Verbrauchern untergeschoben, gerne auch im Fast-Food Restaurant oder beim Back-Shop. Und manchmal wird neben dem richtigen Käse noch zusätzlich Kunstkäse verwendet, was es besonders schwierig macht, dem Pseudo-Käse auf die Spur zu kommen. Die amtliche Lebensmittelüberwachung weist auf eine hohe Beanstandungsquote hin, es tummeln sich viele schwarze Schafe unter den Anbietern.

Dem Verbraucher bleibt nur, die Zutatenliste kritisch zu prüfen und auf Pflanzenfett, Geschmacksverstärker oder Milcheiweiß zu achten, wenn dort nichts von Käse steht. Alternativ kann auf Bio-Produkte zurückgegriffen werden. Diese dürfen nur mit richtigem Käse aus Milch hergestellt werden. Quellen: Verbraucherzentrale Hamburg Meldung, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft

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