Verbotenes Herbizid in Öko-Weizen gefunden

  • 27.05.2002
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  • Redaktion

Wie das niedersächsische Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (ML) mitteilte, wurde bereits im März bei einem Geflügelhalter im Öko-Futterweizen das Herbizid "Nitrofen" entdeckt. Der betroffenen Öko-Organisation war das Problem offenbar seit Dezember 2001 bekannt. Nitrofen ist seit 1988 verboten und steht in Verdacht Krebs zu erregen.

Die zuständigen niedersächsischen Überwachungsbehörden haben umgehend Kontrollen von Futtermitteln, Lebensmitteln, Tieren und deren Vertriebswegen eingeleitet. Der niedersächsische Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Uwe Bartels hat Anzeige wegen eines Verdachtes auf eine Straftat nach § 20 Futtermittelgesetz mit Betrugstatbeständen erstattet.

Inzwischen scheint sich der Skandal um gifthaltigen Öko-Futterweizen auszuweiten. Neben Niedersachsen sind vermutlich auch Mecklenburg-Vorpommern und weitere Bundesländer betroffen. Nach Mitteilung des ML handelt es sich um ca. 100 t Öko-Weizen aus Brandenburg, die schon im vergangenen Jahr geliefert und verarbeitet worden sind. Es sei wahrscheinlich, dass Fleisch und Eier von Geflügel, das mit dem Weizen gefüttert wurde, bereits beim Verbraucher angekommen sind.

Angesichts der Nitrofen-Funde hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) den Bundesrate erneut aufgefordert, dem geplanten Verbraucherinformationsgesetz zuzustimmen. Es werde ein wirksames Instrument benötigt, um Transparenz bei der Lebensmittelüberwachung zu sichern. Behörden und Produkte, bei denen gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden können, müssten von den Behörden namentlich genannt werden. Hierfür bedürfe es einer eindeutigen Rechtsgrundlage.

27.05.02

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