Muttermilch ist immer noch mit Schadstoffen belastet

  • 27.06.2005
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  • Redaktion

In der Muttermilch lassen sich über 300 synthetische Chemikalien nachweisen. Zwar sind die Belastungen mit giftigem PCB, DDT und Dioxinen auf Grund weit reichender Verbote rückläufig. Jedoch werden immer mehr neue gefährliche Stoffgruppen wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Duftstoffe gefunden. Dies hat eine Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben.

Synthetische Chemikalien seien besonders für Säuglinge und Kleinkinder extrem gefährlich, da wichtige Entwicklungsphasen gestört werden können. Schädigungen des Immunsystems, Krebserkrankungen und sogar Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung können die Folge sein.

Die Experten des BUND machten aber auch deutlich, dass sie nicht vom Stillen abraten wollen. Genau wie die Nationale Stillkommission des Bundesinstituts für Risikobewertung halten sie die Muttermilch für die wichtigste und beste Nahrung für jeden Säugling. Ziel sei es jedoch, die Belastungen schnell und effektiv zu minimieren. Nur eine konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete Chemikalienpolitik könne dazu beitragen, dass Muttermilch künftig weniger belastet sein wird.

Die BUND-Studie „Über 300 Schadstoffe in der Muttermilch - Zeit für eine neue Chemikalienpolitik" kann im Internet heruntergeladen werden.

Im Jahr 2002 hat zudem das Bundesinstitut für Risikobewertung gemeinsam mit dem Umweltbundesamt eine Studie zum Vorkommen bromierter Flammschutzmittel in Muttermilch begonnen. Der Abschlussbericht „Rückstände von Flammschutzmitteln in Frauenmilch aus Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von polybromierten Diphenylethern (PBDE)“ soll in Kürze auf den Internetseiten zum „Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit“ (Stichwort „Neuigkeiten“) veröffentlicht werden. (27.06.05)

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