Durch nachhaltige Ernährung das Klima retten?

  • 27.09.2011
  • News
  • Redaktion

Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde. 67 % der Bevölkerung haben ihn schon einmal gehört. Aber eine ungefähre inhaltliche Definition können nur 55 % geben. Zur Entwicklung von Nachhaltigkeit und der Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Ernährungsforschung beschäftigte sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. im Rahmen ihrer Arbeitstagung vom 21.-22.09.2011 in Bonn.

In der Ernährungswissenschaft wurden lange Zeit fast ausschließlich gesundheitliche Aspekte der Ernährung betrachtet. Eine nachhaltige Ernährungsweise ist aber mehr als nur gesundheitsförderlich. Damit sich alle Menschen weltweit bedarfsgerecht ernähren und in einer intakten Umwelt leben können, muss sie auch ökologisch, sozial und ökonomisch verträglich sein.

Durch eine konsequente Umsetzung der Empfehlungen der DGE – vor allem weniger Fleisch und Wurstwaren (maximal 300-600 g/Woche) sowie reichlich Vollkornprodukte, Gemüse und Obst (5 am Tag) zu verzehren – können wir zu einem Ernährungsstil im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens beitragen, resümierte DGE-Präsident Prof. Dr. Helmut HESEKER.

Um Lebensmittel zu erzeugen, muss viel Arbeit und Energie aufgewendet werden. Der hohe Ressourcenverbrauch für die menschliche Ernährung belastet die Umwelt und das Klima. Die Produktion tierischer Lebensmittel hat mit 18 % der globalen Treibhausgase ein sehr viel höheres Treibhauspotenzial als die pflanzlicher Lebensmittel.

Auch innerhalb einer Lebensmittelgruppe gibt es unterschiedliche Wirkungen auf das Klima. Beispielsweise verursacht die Produktion von 1 kg Rindfleisch rund 13 300 g Treibhausgase gemessen in CO2-Äquivalenten, während es für 1 kg Geflügel- oder Schweinefleisch nur 3 500 bzw. 3 250 g CO2-Äquivalente sind. Bei Äpfeln entstehen je nach Jahreszeit und Betriebsgröße durch Anbau, Ernte, Transport, Lagerung und Distribution etwa 40-200 g CO2 pro 1 kg. Schiffstransporte von Äpfeln verursachen ähnlich viel oder wenig Treibhausgase wie die Lagerung der im vergangenen Jahr geernteten regionalen Ware in den Kühlhäusern, so dass Verbraucher regionales und saisonales Gemüse und Obst bevorzugen sollten. Zudem fallen Einkaufswege der Verbraucher ins Gewicht: Wer 5 km mit dem Auto fährt, um 10 kg Äpfel zu kaufen, verursacht zusätzlich 1 600 g CO2, also 160 g CO2 je 1 kg Äpfel. Die Manuskripte der Vorträge können Sie hier nachlesen. Quelle: Presseinformation der DGE vom 21.09.11 (27.09.11)

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