© Sebastian Kaulitzki/Fotolia.com
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Blut-Marker IF1 gibt Aufschluss über Funktionsfähigkeit von HDL-Cholesterin

  • 27.09.2013
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  • Redaktion

Die Messung des Gesamtcholesterins (HDL- und LDL-Cholesterin) bei medizinischen Tests ist für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Routine. Bei erhöhten LDL-Werten ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, wohingegen ein hoher HDL-Wert das Risiko verringert. Forscher des INSERM (Institut national de la santé et de la recherche médicale) der Universität Toulouse berichten in The Journal of Lipid Research [1] von der Entdeckung eines neuen Blut-Markers (IF1), der mit dem HDL-Cholesterin in Verbindung steht und Aufschluss über die „gute“ Funktionsfähigkeit der HDL-Partikel gibt.

HDL-Partikel sind eine heterogene Mischung aus extrem komplexen und schwer zu untersuchenden Partikeln. Neueste Studien konnten aufzeigen, dass ein hoher HDL-Wert allein nicht ausreicht, um vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Entscheidend ist, dass die HDL-Teilchen funktionsfähig und somit in der Lage sind, den Organismus zu schützen (Entfernen überschüssigen Cholesterins, entzündungshemmende, antioxidative, antithrombotische und zytoprotektive Eigenschaften). Bei Diabetes-Patienten sind die HDL-Teilchen bspw. dysfunktional, da ihre Zusammensetzung im Vergleich zu gesunden Menschen verändert ist.

Eine Analyse bei 648 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (45- bis 74-Jährige) und 669 Kontrollpersonen zeigte, dass der Nachweis des Markers IF1 im Blut ein Indikator für das Vorhandensein funktionsfähiger HDL-Teilchen ist. Je mehr Blutmarker gefunden werden, desto größer sind die Chancen bei der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Optimierung bestehender und künftiger Therapien, die auf eine Erhöhung des „guten“ Cholesterins abzielen.

Kontakt: Laurent MARTINEZ, PhD – INSERM UMR1048, Institut für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen; E-Mail: laurent.martinez@inserm.fr
Literatur: 1. Genoux A, Ruidavets J-B, Ferrières J (2013) Serum IF1 concentration is independently associated to HDL levels and to coronary heart disease: the GENES study. Journal of Lipid Research 54: 2550–2558.
Quelle: Pressemeldung des Inserm vom 12.08.2013, zit. in: idw – Informationsdienst Wissenschaft, Meldung vom 27.08.2013 (27.09.13)

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