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Einen Schritt weiter: Hessen ist das einzige Bundesland, das Hochschulen für Angewandte Wissenschaften die Möglichkeit bietet, ein eigenständiges Promotionsrecht zu beantragen. © ismagilov / iStock / Thinkstock

Hochschule Fulda: Public Health-Studenten dürfen jetzt auch promovieren

  • 27.12.2016
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  • Redaktion

Nach dem Promotionszentrum Sozialwissenschaften hat die Hochschule Fulda nun auch für die Fachrichtung Public Health das eigenständige Promotionsrecht verliehen bekommen. Das Hessische Wissenschaftsministerium erkennt damit die besondere Forschungsstärke dieses Bereichs an.

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Moderner Campus: Die Hochschule Fulda bietet als einzige Hochschule in Deutschland die Spezialisierung in Public Health Nutrition an. © Myrna Apel

Erstmalig haben die jährlich etwa 50 bis 60 Absolventen die Möglichkeit, mit einer Promotion zum Doktor in Public Health (Dr. P.H.) die dritte Stufe der akademischen Qualifikation in Fulda abzuschließen. Auch Externe können nach einer Eignungsprüfung und mit einem relevanten Promotionsvorhaben in Public Health als Doktoranden angenommen werden.

Zwar stand der Weg zur Promotion den Fuldaer Absolventinnen und Absolventen bislang vom Grundsatz her auch schon offen. „Doch wer in Public Health promovieren wollte, hatte dafür nur wenige Möglichkeiten und musste lange Wege in Kauf nehmen“, sagt Prof. Beate Blättner, Professorin am Fachbereich Pflege und Gesundheit. Denn die Promotion war nur in Kooperation mit einer Universität möglich. Ein relativ unkomplizierter Zugang für Fuldaer Absolventen im Rahmen einer kooperativen Promotion war nur in Bremen möglich. Für die anderen Standorte - die Universitäten Bielefeld und Düsseldorf, die TU Berlin und die Medizinische Hochschule Hannover - mussten jeweils spezifische Anforderungen erfüllt sein, denn oft wurden bei den raren Plätzen primär die eigenen Absolventen oder Beschäftigte an der jeweiligen Institution bevorzugt.

Der Bedarf an hochqualifizierten Public Health-Experten im In- und Ausland und die Möglichkeiten, in Deutschland zu promovieren, würden in einem eklatanten Missverhältnis stehen, so Blättner. Deutschland habe Nachholbedarf. Unzureichende Förderung auch in der Forschung habe es erschwert, dass Deutschland internationalen Anschluss finden könne.

Angebot in Fulda einmalig in Deutschland

Die neuesten Entwicklungen zeigen aus Sicht des Präsidenten der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar, dass die heutigen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) nicht mehr mit den Fachhochschulen der siebziger Jahre zu vergleichen sind. „Nachweislich wird auf hohem Niveau geforscht, es gibt bereits ausreichend Erfahrung mit der Betreuung von Promotionen im Rahmen von Kooperationen mit Universitäten, und die festgelegten Verfahren garantieren die hohe Qualität der Forschungsarbeiten“, sagt Khakzar. Es gäbe kaum noch objektive und belastbare Gründe, weshalb eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die nachweislich forschungsstark ist, nicht auch das eigenständige Promotionsrecht erhalten sollte.

In der ersten Qualifizierungsstufe können in Fulda unter anderem Bachelor-Abschlüsse in „Gesundheitsförderung“ oder „Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik“, aber auch primärqualifizierend in geregelten Berufen des Gesundheitswesens oder in Oecotrophologie erworben werden. Seit dem Wintersemester 2004/2005 werden Studierende in einem forschungsorientierten Master-Studiengang Public Health ausgebildet, der in einem EU-geförderten Modellprojekt gemeinsam mit vier Universitäten aus dem europäischem Ausland weiterentwickelt wurde. Ziel von Public Health ist, die Gesundheit der Bevölkerung und besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu erhalten.

Seit Wintersemester 2006/2007 wird die bundesweit bisher einmalige Spezialisierung Public Health Nutrition in Kooperation zweier Fachbereiche angeboten.

Quelle: Hochschule Fulda



Tipp: Sie wollen mehr über die Themen Public Health und Public Health Nutrition erfahren? Dann schauen Sie in unserer neuen Online-Rubrik Public Health Nutrition vorbei – hier finden Sie News und eine große Auswahl an Texten, die in der ERNÄHRUNGS UMSCHAU erschienen sind.

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