Krebsgesellschaft fordert bundesweit einheitlichen Nichtraucherschutz

  • 28.05.2010
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  • Redaktion

Eine vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) veröffentlichte Studie belegt, dass die Umsatzeinbußen in der Gastronomie nach Einführung des Rauchverbots mit ca. 2 % schwächer ausfielen als von den Gastwirten zunächst befürchtet. Zwar kam es kurz nach Inkrafttreten der Rauchverbote zu deutlichen Umsatzeinbußen, aber diese haben sich offenbar mit der Zeit abgeschwächt, heißt es in der Studie.

Die aus Sicht der Gastronomen beste Lösung zum Nichtraucherschutz sei mit weitem Abstand die Wahlfreiheit zwischen Raucher- und Nichtraucherbetrieb, gefolgt vom Rauchverbot ohne Ausnahmen und den bestehenden Nichtraucherschutzgesetzen.
Den Einfluss eines Rauchverbotes auf die Gesundheit in der Bevölkerung zeigt eine kanadische Studie (Alisa Naiman MHSc MD, Richard H. Glazier MD MPH, Rahim Moineddin PhD in CMAJ April 2010). Über zehn Jahre wurden die Auswirkungen des Rauchverbots in Toronto untersucht. Verglichen wurden dabei die Notaufnahmen ab 1996 (drei Jahre vor einem ersten Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden) mit der Zeit von 2004 bis 2006 (nach Einführung des heutigen strengen Rauchverbots).

Die Rate der Patienten mit akuten Herzkreislauferkrankungen sank in dieser Zeit in den Kliniken um signifikante 39 %, die Rate der Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen sank um 33 %. In Vergleichsregionen Kanadas ohne Rauchverbote gab es in dieser Zeit bei den Erkrankungen hingegen keine signifikanten Rückgänge.

„Gerade die kanadische Studie weist die Gefahr von Passivrauch eindrucksvoll nach“, so Dr. Johannes BRUNS, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Deutsche Krebsgesellschaft fordert erneut die Politik auf, endlich in Deutschland einen bundesweit einheitlichen Nichtraucherschutz ohne Ausnahmen zu etablieren. „Die jüngsten Daten sollten den Politikern nun aber wirklich den Mut geben, der Mehrheit der Bürger zu folgen und sich nicht länger zu Instrumenten der Tabaklobby zu machen“, verlangt Bruns weiter.
Weitere Informationen: www.krebsgesellschaft.de Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft (28.05.10)

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