DGE stellt Katalog der Forderungen zur Ernährungserziehung auf

  • 28.06.2007
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  • Redaktion

Anläßlich der parlamentarischen Anhörung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mitte Juni 2007 stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung einen Katalog von Forderungen zur Ernährungserziehung von Kindern und Jugendlichen auf. Erstmalig in der Geschichte spielt die Ernährung in Kindertagen eine entscheidende Rolle für das gesundheitliche Schicksal über eine Lebensspanne von 70 bis 80 Jahren.

Das ist eine enorme Verantwortung. Daher begrüßt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) das Engagement des Parlamentes, sich noch intensiver mit Ernährung und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen – und damit der gesundheitlichen Perspektive der Bürgerinnen und Bürger – zu befassen.

Die DGE fordert Angebote für Eltern, Erziehende und Einrichtungen für Kinder zur Unterstützung in der Ernährungserziehung, die Intensivierung der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen, die verbindliche Umsetzung von qualitativ gesicherter Verpflegung in Kindergarten, Kindertageseinrichtungen (Kitas) und Schulen und die qualitative Absicherung der ernährungsbezogenen Inhalte. „Gerade wegen der Bedeutung von Ernährungserziehung und -bildung fordert die DGE nachdrücklich die Etablierung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung der ernährungsbezogenen Inhalte:

Der Katalog der Forderungen der DGE

  • Angebote zur Unterstützung bei der Ernährungserziehung an Eltern, Erziehende und Einrichtungen für Kinder durch Etablierung von Elternprogrammen zur Ernährung („Elternschule“) und Einbeziehen von qualifizierter Ernährungsberatung in die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder
  • Etablierung der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen durch Umsetzung von REVIS (Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen)
  • Qualitätssicherung von Schulmedien, Materialien und Schulbüchern durch die DGE als zentral beratende Instanz
  • Verpflegungsangebote in Kindergärten, Kitas und Schulen nach den Qualitätsstandards der DGE, gekoppelt an die Einbindung von Ernährungs- und Verbraucherbildung in die Stundentafeln der Schulen
  • Begleitung des Prozesses der Einführung und Qualitätssicherung von Verpflegung in Kindergärten, Kitas und Schulen durch entsprechend qualifizierte Fachkräfte der DGE und der DGE-Sektionen
  • Einrichtung von Schulsnackprogrammen mit kostenfreiem Obst und Gemüse
  • Einrichtung von Beratungs- und Koordinationsstellen für alle Maßnahmen der Ernährungsbildung, einschließlich der Ernährungsaufklärung, Ernährungsinformation und Ernährungsberatung zur Qualitätssicherung der Inhalte und der Prozesse auf Bundes- und Landesebene unter Federführung der DGE
  • Sensibilisierung und Information von Akteuren, die Zielgruppenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Gruppen leisten, für Fragen der Ernährung sowie
  • Angebote an diese Multiplikatoren für begleitende Beratung bei der Projektentwicklung und in der Zielgruppenarbeit in Fragen der Ernährung
  • Fortführung bewährter Projekte wie FIT KID und Schule plus essen gleich Note eins, und Ausweitung von Maßnahmen aus den Sektionen, die zielführend für die Verbesserung der Ernährungssituation sind.

Ziel der Maßnahmen muss es sein,

  • eine gesundheitsfördernde Ernährung, wie sie auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnis von der DGE formuliert wird, allgemein zu etablieren;
  • Verhältnisse zu schaffen, die es allen Kindern ohne Rücksicht auf Herkunft, Bildungsgrad oder finanzielle Situation ermöglichen, sich gesundheitsförderlich zu ernähren;
  • durch Ernährungserziehung und Ernährungsbildung die Voraussetzung zu einem selbst bestimmten und verantwortungsbewussten Ernährungs- und Gesundheitsverhalten zu schaffen. (28.06.07)
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