Warum Latexallergiker keine Früchte vertragen

  • 28.10.2003
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  • Redaktion

Molekulare Zusammenhänge zwischen der Naturlatex-Allergie und der Sensibilisierung gegen bestimmte Lebensmittel, vor allem Früchte, werden Forscher des Berufsgenossenschaftlichen Forschungsinstituts für Arbeitsmedizin (BGFA) der Ruhr-Universität erforschen. Für ihr Projekt erhielten sie den mit 10 000 Euro dotierten Kanert-Preis für Allergieforschung.

Latexallergiker haben ein erhöhtes Risiko, an einer Lebensmittelallergie zu erkranken: Bei etwa 50 Prozent von ihnen zeigt sich auch eine Sensibilisierung gegen unterschiedliche Früchte und Gemüse. Mehr als 20 Früchte, Lebensmittel und andere Pflanzen können Latexallergiker zusätzlich belasten. Dazu gehören zum Beispiel Banane, Kiwi, Avocado, Tomate, Paprika und Esskastanie, aber auch Pollen von Beifuß und Birke oder Blattbestandteile der Zimmerpflanze Ficus benjamini.

Die geplante Studie soll zur weiteren Aufklärung dieses sog. Latex-Frucht-Syndroms beitragen. Von den im Latexmilch vorkommenden 200 Eiweißmolekülen sind bereits 16 als Allergene identifiziert und können neben anderen Allergenen Ursache für die Kreuzreaktion zwischen Latex und anderen Pflanzen sein. In unterschiedlichen Patientengruppen wollen die Forscher nun Sensibilisierungsprofile erstellen. Dabei soll die Bedeutung einzelner Allergene ebenso herausgefunden werden wie der Einfluss der Sensibilisierungsroute (Einatmung, Nahrungsaufnahme, Hautkontakt). Aus den Ergebnissen hoffen die Forscher neue Ansätze für Diagnostik, Therapie und Prävention der Latex-Frucht-Allergie ableiten zu können. 28.10.03

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