Ausgezeichnet – Otto von Guericke-Preis für Schnellnachweis von Listerien

  • 28.11.2008
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Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) hat den diesjährigen Otto von Guericke-Preis an Prof. Martin LOESSNER vom Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich verliehen. Er erhält den Preis für das Forschungsprojekt "Verkürzung und Optimierung des Nachweises von Listerien und L. monocytogenes in Milcherzeugnissen", das im Programm zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie via AiF über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) gefördert wurde.

Listerien gehören zu den häufigsten Erregern und kommen überall in unserer Umwelt vor. Die Infektion von Menschen mit Listeria monocytogenes wird fast ausschließlich durch kontaminierte Lebensmittel verursacht, besonders durch Milchprodukte und andere zum Rohverzehr gedachte Lebensmittel. Der Nachweis dieser Bakterien in Lebensmitteln dauerte bisher 5–12 Tage. Insbesondere für Produkte mit kurzer Haltbarkeit ist diese lange Zeitspanne problematisch.

Der neu entwickelte Schnelltest verkürzt die Nachweiszeit für Listerien auf 1–2 Tage. Für die Separation der Bakterien aus Lebensmitteln wurde ein Verfahren entwickelt, das Teile von Enzymen statt der bisher verwendeten Antikörper einsetzt. Die zellwandbindenden Proteine werden an mikroskopisch kleine magnetische Partikel gekoppelt, die nach Immobilisierung der Zielzellen auf ihrer Oberfläche mit Hilfe eines Magneten einfach und schnell aus Flüssigkeiten isoliert und in sauberer Form dargestellt werden können. Zum anschließenden Nachweis der isolierten Bakterien können verschiedene Methoden verwendet werden. Die neu entwickelten Proteine sind sehr stabil, durch ihre geringe Größe leicht zu handhaben und können preiswert und mit hoher Effizienz hergestellt werden.

"Die Ergebnisse des Projekts sind von hoher wirtschaftlicher Relevanz. Bereits drei Jahre nach Projektabschluss stehen wir heute, nach der Weiterentwicklung zur Marktreife durch ein deutsches mittelständisches Unternehmen, kurz vor einer weltweiten kommerziellen Verwertung der Ergebnisse", bemerkte Dr. Volker HÄUSSER, Geschäftsführer des FEI, am Rande der offiziellen Preisverleihung, die am 12. November in Darmstadt stattfand. Ausführlichere Informationen zum Forschungsprojekt sind auf der Internetseite des FEI zu finden unter www.fei-bonn.de. Quelle: FEI  (28.11.08)

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