Neue Methode weist Genschädigungen nach

  • 31.10.2001
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  • Redaktion

"Pflanzliche Öle sind gesund!" Dieser Aussage würden sicher die meisten Menschen zustimmen. Trotzdem stehen einige Bestandteile von Pflanzenölen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Toxikologen der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die Abbauprodukte der Fettsäuren in menschlichen und tierischen Geweben nachweist. Das Projekt wird vom "World Cancer Research Fund" (WCRF, Weltfonds für Krebsforschung), London, gefördert.

Nach epidemiologisch gesicherten Untersuchungen gehen etwa 40 % aller Krebserkrankungen auf die Ernährung zurück, so Projektleiter Prof. Dr. Erwin Eder, Würzburg. Neben vielen anderen Faktoren hat laut Eder die Zusammensetzung der Nahrungsfette großen Einfluss auf die Krebsentstehung. Insbesondere bestimmte mehrfach ungesättigte Fettsäuren, v. a. Linolsäure und Arachidonsäure, spielen eine wichtige Rolle. Durch aggressive Sauerstoff-Verbindungen können diese teilweise im Körper zu Krebs erregenden Substanzen (z. B. Malondialdehyd oder 4-Hydroxy-2-nonenal) abgebaut werden. Beide können sich mit der Erbsubstanz DNA zu so genannten Addukten verbinden: Mutationen, die Entstehung von Krebszellen und deren weitere Ausbreitung sind mögliche Folgen.

Die Würzburger Wissenschaftler haben nun eine hoch empfindliche und routinemäßig durchführbare Methode entwickelt, mit der sich diese DNA-Addukte in menschlichen und tierischen Gewebeproben nachweisen lassen. Damit kann geprüft werden, ob eine vermehrte Aufnahme bestimmter Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen tatsächlich das Krebsrisiko erhöht und wie bestimmte antioxidative Substanzen (z. B. Selen oder Vitamin E) dem entgegenwirken.

Das Projekt wird vom "World Cancer Research Fund" (WCRF, Weltfonds für Krebsforschung), London, gefördert. Prof. Eder: "Uns ist es gelungen, zum ersten Mal eine Unterstützung vom WCRF nach Deutschland zu holen. Außerdem erhalten wir die maximal mögliche Förderung."

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