© Bernhard Richter/iStock/Thinkstock
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Qualitäten unterscheiden: Klasse Spargel oder was?

Sie sind wieder da, die wohlschmeckenden weißen und grünen Spargelstangen. Doch wie lassen sich beim Kauf die Qualitäten unterscheiden, die das Gemüse nach Ernte, Aufbereitung und Verpackung aufweisen sollte? Hier erhalten Sie Antworten.

Diese Woche startet die offizielle Spargelsaison und die Auslagen in den Super- und auf den Wochenmärkten füllen sich. Laut Statistischem Bundesamt verzehrt jeder Deutsche rund 1,5 Kilogramm Spargel in der Saison (Angaben von 2012/2013).

Die Begeisterung für das Stangengemüse besteht zu Recht: Frischer Spargel schmeckt nicht nur gut, er enthält auch viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (Saponine), und ist reich an Kalium, Calcium, Vitamin A und Vitamin C. Beim Einkauf interessiert daher viele Verbraucher, welche Qualität der jeweilige Spargel aufweist.

Hinweise liefert hier die ausgewiesene Qualitätseinteilung, nach der der Spargel klassifiziert wird. Während die früheren Handelsklassen vor Jahren abgeschafft wurden, findet heute oft eine Einteilung nach den freiwillig anwendbaren Vermarktungsnormen der Arbeitsgruppe für landwirtschaftliche Qualitätsnormen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UNECE) statt.

Die UNECE legt bei ihrer Klassifizierung nicht nur auf die Angabe der Sorte und des Herkunftslandes Wert, sondern verweist auch auf Mindestanforderungen wie „ganz“, „gesund“, „sauber“ oder „frei von Schädlingen“. Innerhalb der Norm wird unterschieden zwischen weißem Spargel, violettem Spargel (Kopf z. B. rosafarben, Stange weiß), violett-grünem Spargel (teils violett, teils grün) und Grünspargel.

Einteilung in drei Klassen
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Beim Spargelkauf auf Verpackung und Qualität achten. © Fuse/Thinkstock

Ist der Spargel nach UNECE-Norm klassifiziert, können die Kunden zwischen folgenden drei Klassen wählen:

Klasse Extra 
Ein Spargel dieser Klasse muss „von höchster Qualität“ sein, das heißt eine sehr gute Form besitzen und gerade gewachsen sein. Die Köpfe sollten noch verschlossen sein, leichte Spuren von Rost sind dagegen zulässig und können beim Schälen entfernt werden. Wichtig für den späteren Genuss: Die Stangen dürfen keine Verholzung aufweisen.

Klasse I
Spargel dieser Klasse muss wenigstens von guter Qualität sein. Die wesentlichen Unterschiede zur Klasse „Extra“ bestehen in leichten, zulässigen Fehlern, die jedoch Aspekte wie allgemeines Erscheinungsbild, Qualität und Haltbarkeit nicht beeinträchtigen dürfen. Dazu zählen etwa „leichte Formfehler", „leichte Rosafärbung" und „leichte Verholzung".

Klasse II
Zu Klasse II zählt Spargel, dessen Köpfe leicht geöffnet und gebogen sein dürfen. In dieser Klasse gibt es keine Vorschriften für die Gleichmäßigkeit der Stangen. Bei Klasse I hingegen darf der Größenunterschied zwischen den Stangen maximal acht Millimeter betragen.

Beim Kauf lohnt es sich auch auf eine intakte Verpackung der Stangen zu achten und darauf, dass das Packstück keine Fremdstoffe enthält. Übrigens: Die Spargelsaison endet offiziell am 24. Juni, dem Johannistag. So haben die Pflanzen ausreichend Zeit sich bis zum ersten Frost zu erholen. 

mya



Quellen:

pdf der UNECE-NORM FFV-04 für die Vermarktung und Qualitätskontrolle von SPARGEL/AUSGABE 2010

Website mit FFV-Standards: Access OECD Fruit and Vegetables Standards



Viele Informationen rund um Spargel liefern zum Beispiel die Seiten des aid-informationsdienstes. 

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