Der German-Nutrition Care Process

  • 11.10.2017
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  • Sabine Ohlrich-Hahn
  • Lars Selig
  • Daniel Buchholz

Ernährungsprobleme systematisch lösen

Der German-Nutrition Care Process1 (G-NCP) stellt eine Struktur bereit, um professionelles Handeln in der Ernährungstherapie, Ernährungsprävention sowie der ernährungsbezogenen Gesundheitsförderung systematisch, adressatengerecht, transparent und für Dritte nachvollziehbar zu ermöglichen. Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Entstehung des German-Nutrition Care Process, stellt seinen Aufbau vor und erläutert das prozessgeleitete Handeln in der Ernährungsberatung anhand eines Fallbeispiels und des G-NCP-Modells.

Einleitung

In verschiedenen europäischen Ländern und in den USA entwickelten Diätassistenten2 Prozessmodelle, um ihr Handeln transparenter und vergleichbarer zu gestalten. Bereits in den 1980er Jahren entstand in den Niederlanden mit dem Dietistisch Methodisch Handelen [1] das vermutlich erste Prozessmodell in der Diätetik in Europa. Im Jahr 2003 veröffentlichte die Academy of Nutrition and Dietetics (AND) in den USA den Nutrition Care Process [2], dessen Entstehungsgeschichte sich auf die 1970er Jahre zurückverfolgen lässt. Im deutschsprachigen Raum wurde 2006 der Diätologische Prozess verpflichtend in die Ausbildung in Österreich eingeführt [3], im gleichen Jahr publizierte auch die British Dietetic Association (BDA) den Dietetic and Nutrition Care Process [4]. Damit folgten die Diätassistenten den Pflegeberufen, bei denen die Entwicklung handlungsfeldspezifischer Prozessmodelle schon in den 1950er Jahren stattfand.

Seit 2009 setzte sich auch der Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e. V. (VDD) mit dem prozessgeleiteten Handeln auseinander [5]. Dabei wurde in Deutschland zunächst das US-amerikanische Prozessmodell favorisiert, da es bereits etabliert und evaluiert ist und die Kontextbedingungen, in denen ernährungsbezogene Maßnahmen stattfinden, einbezieht [6]. Da es aber nicht möglich war, den US-amerikanischen Nutrition Care Process uneingeschränkt auf Deutschland zu übertragen, wurde 2013 im VDD eine Arbeitsgruppe gebildet, als deren Ergebnis der German-Nutrition Care Process entstand und 2015 in einem Manual erstveröffentlicht wurde [6].

1 Dieser Beitrag ist eine überarbeitete und erweiterte Version des Beitrags „Der German- Nutrition Care Process (G-NCP) mit besonderem Fokus auf die Ernährungsberatung“ aus dem Sonderheft „Ernährungsmedizin und Diätetik“ (2017) der ERNÄHRUNGS UMSCHAU.
2 Für eine leichtere Lesbarkeit wird im Beitrag nur die männliche Form verwendet, gemeint sind jeweils beide Geschlechter.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/17 von Seite M568 bis M579.

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