Special: Die Rolle der Ernährung bei der Entstehung von Sarkopenie und Frailty (Peer-Review-Verfahren)

Dorothee Volkert, Julia Bollwein, Rebecca Diekmann, Cornel Sieber, Nürnberg

© iStockphotoSarkopenie und Frailty sind zwei hochrelevante geriatrische Gesundheitsprobleme, denen aufgrund ihrer weitreichenden Folgen und der demografischen Entwicklung zukünftig noch mehr Bedeutung zukommen wird. Bei ihrer Entstehung wird der Ernährung neben anderen Faktoren wie Hormon- und Entzündungsstatus, Erkrankungen und körperlicher Inaktivität eine zentrale Rolle zugesprochen. In zahlreichen Studien der letzten Jahre hat sich ein Zusammenhang zwischen verschiedenen Ernährungsfaktoren und den beiden Phänomenen gezeigt. Neben der richtigen Nahrungsmenge ist dabei auch ihre Zusammensetzung von Bedeutung.

Sarkopenie

Der Alterungsprozess ist mit quantitativen und qualitativen Veränderungen der Skelettmuskulatur verbunden, die mit einer Abnahme von körperlicher Aktivität, Funktionalität und Leistungsfähigkeit einhergehen und von großer Bedeutung für Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen sind. Muskelmasse und Muskelfunktion nehmen im Rahmen des normalen Alterungsprozesses ab dem 50. Lebensjahr kontinuierlich um etwa 1–2 % pro Jahr ab, wobei die Ausprägung des Muskelabbaus durch verschiedene Faktoren wie Erkrankungen, körperliche Inaktivität und Fehlernährung verstärkt werden kann. Geht die Abnahme an Muskelmasse und Muskelkraft über den normalen Altersverlust hinaus, spricht man von Sarkopenie.

Frailty

Eng mit Sarkopenie verbunden ist das Syndrom der Gebrechlichkeit oder „Frailty“, das insbesondere im hohen Alter weit verbreitet ist. Frailty beschreibt die Abnahme funktioneller Reserven in physiologischen Systemen und die daraus resultierende verminderte Belastbarkeit des hochbetagten Organismus gegenüber endogenen und exogenen Störfaktoren. Das Frailty-Syndrom ist durch physische, psychische und soziologische Faktoren bestimmt, wobei der Fokus bisheriger Forschung im physischen Bereich liegt. Hier hat sich die Definition von FRIED et al. zur Erfassung allgemein durchgesetzt. Demnach ist Gebrechlichkeit durch körperliche Schwäche, rasche Ermüdbarkeit, verlangsamte Gehgeschwindigkeit, verminderte Aktivität und einen unbeabsichtigten Gewichtsverlust charakterisiert. Die Diagnose „Frailty“ wird gestellt, wenn mindestens 3 dieser 5 Kriterien erfüllt sind.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/11 ab Seite 486.

Eingegangen: 10.09.2010 | Akzeptiert: 25.01.2011

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