Flüssigkeitsmanagement im Sport

  • 13.03.2019
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  • Stephanie Mosler
  • Hans Braun
  • Anja Carlsohn
  • et al.

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Peer-Review-Verfahren / begutachtet im Zuge der Erstellung

Position der Arbeitsgruppe Sporternährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)

Einleitung

Eine ausreichende Hydratation stellt eine wichtige Voraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Sportlers dar. Die Menge und die Art der Flüssigkeitszufuhr vor, während und nach der Belastung beeinflusst die Leistungsfähigkeit des Sportlers. Sowohl eine zu geringe als auch eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr wirken sich negativ aus bzw. stellen ein Gesundheitsrisiko dar. In der Vergangenheit orientierten sich Sportler häufig an dem Leitsatz „Trinken bevor der Durst kommt“. Dadurch kann jedoch das Risiko für das Auftreten einer Hyponatriämie („Wasservergiftung“) erhöht sein, die in Extremfällen auch schon zu Todesfällen bei Freizeitsportlern (Triathleten und Marathonläufern) geführt hat [1–3]. Dies verdeutlicht die besondere Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr im Sport.

Da der Wasser- und Elektrolythaushalt eng miteinander zusammenhängen, spielt auch die Zusammensetzung des Getränks eine Rolle bei der Wasserabsorption. Im Folgenden werden die Bedeutung eines ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts für die sportliche Leistungsfähigkeit sowie Nutzen und Risiken einer Flüssigkeitszufuhr im Sport dargestellt. Aus Stellungnahmen internationaler Fachgesellschaften werden die Empfehlungen zur Flüssigkeitszufuhr rund um die sportliche Belastung abgeleitet.

Abstract

Dieses Positionspapier stellt die aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen zum Flüssigkeitsmanagement im Sport dar. Sportliche Aktivitäten sollten stets mit ausgeglichenem Flüssigkeitshaushalt (sichtbar anhand der Farbe des Urins, welcher bei ausgeglichener Flüssigkeitsbilanz hellgelb ist) begonnen werden. Die Wiegemethode zur Bestimmung des individuellen Flüssigkeitsverlusts gibt eine Orientierung zur optimalen Trinkmenge während der Belastung. Prinzipiell sollten Sportler aber auf ihr Durstgefühl vertrauen. Allgemein ist bei Aktivitäten von unter 30–40 Minuten keine Flüssigkeitszufuhr notwendig, geringe Flüssigkeitsdefizite sind während der Belastung tolerierbar. Bei längeren Aktivitäten (> 1,5 Stunden) ist die gleichzeitige Zufuhr kohlenhydrat- und natriumhaltiger Getränke empfehlenswert. Nach dem Sport müssen der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ausgeglichen werden.

Schlüsselwörter: Sporternährung, Flüssigkeitszufuhr, Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz



Peer-reviewed
/ reviewed during preparation

Fluid replacement in sports
Position of the working group sports nutrition of the German Nutrition Society (DGE)

Abstract

Recommendations for drinking quantities during all kinds of exercise provide some guidance for athletes on how to avoid health problems and performance impairment. Sporting activities should always be commenced with a balanced fluid level (apparent by urine colour, which is light yellow in the case of balanced fluid level). The weighing method to determine individual fluid loss offers guidance as to optimal fluid intake during exercise. In principle however, athletes should trust their own feeling of thirst. Generally in the case of activities lasting less than 30–40 minutes, fluid intake is not necessary, minor fluid deficits during exercise are tolerable. In the case of longer-lasting activity (> 1.5 hours) it is advisable to take in beverages rich in carbohydrates and sodium. After sport, fluids and electrolytes must be replaced.

Keywords: sports nutrition, fluid intake, fluid and electrolyte balance

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Den vollständigen Artikel finden Sie hier kostenfrei und in Ernährungs Umschau 3/2019 von Seite M152 bis M159.

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