Das Risikoparadox: Kluft zwischen Wahrnehmung und Realität

Europa vor 6 000 Jahren: Drei Vertreter der Gattung Homo sapiens sitzen vor ihrer Höhle und unterhalten sich. „Wir haben absolut sauberes Wasser“, sagt der Erste. „Ja“, bestätigt der Zweite, „wir ernähren uns auch rein biologisch und haben keinen Job-Stress.“ „Stimmt“, grübelt der Dritte, „klingt paradiesisch, aber wir werden höchstens 30 Jahre alt.“

In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen heute dagegen bei 82 und für Männer bei 78 Jahren. Zu verdanken ist diese äußerst positive Entwicklung v. a. vier Faktoren:
• einer ausreichenden, angemessenen und ausgewogenen Ernährung,
• dem medizinischen und technischen Fortschritt,
• relativ guter sozialer Absicherung und
• hohen Hygienestandards [1].
Die Lebens- und Gesundheitsrisiken haben allein dadurch über Jahrzehnte stetig abgenommen und tun es heute noch.

Nichtsdestotrotz zeigen aktuelle Umfragen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Überzeugung ist, dass unser Leben immer gefährlicher und risikoreicher wird. Für die Zukunft sieht die deutsche Bevölkerung düstere Wolken aufziehen. Gefragt, welche Risiken in der Zukunft ansteigen werden, äußern sich die meisten Deutschen in einer Umfrage aus dem Jahre 2012 überwiegend pessimistisch [2]. Neben einer Reihe sozialer, gesundheitlicher und wirtschaftlicher Risiken gehören Lebensmittelskandale mit 50 %, Gewaltverbrechen mit 44 %, Terroranschläge mit 44 % und radioaktive Verstrahlung mit 32 % Zustimmung zu den Risiken, die uns nach Ansicht unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger verstärkt bedrohen werden.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/16 von Seite M528 bis M531.

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