Strategien zur Verbesserung der Folatversorgung in Deutschland – Nutzen und Risiken

Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.

Teil 1: Folatversorgung in Deutschland und Rolle von Folat in der Prävention verschiedener Erkrankungen bzw. Fehlbildungen


Michael Krawinkel, Anja Brönstrup, Angela Bechthold, Hans Konrad Biesalski, Heiner Boeing, Ibrahim Elmadfa, Helmut Heseker, Anja Kroke, Eva Leschik-Bonnet, Helmut Oberritter und Peter Stehle

Die zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten empfohlenen Folsäuremengen können nur über die Aufnahme entsprechend angereicherter Lebensmittel und/oder Supplemente erzielt werden. Außer der Vorbeugung von Neuralrohrdefekten werden weitere positive Wirkungen von Folat/Folsäure im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten diskutiert. Gegenstand der wissenschaftlichen Debatte sind aber auch mögliche negative Wirkungen einer hohen Folsäureaufnahme. Das Wissenschaftliche Präsidium der DGE hat zu diesem Thema eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe Folsäure gebildet. Das vorliegende Positionspapier stellt deren Ergebnisse ausführlich vor und nimmt zur möglichen Folsäure Anreicherung Stellung.

In Deutschland liegt die Folatzufuhr eines Großteils der Bevölkerung unterhalb der empfohlenen Menge von 400 μg Folat-Äquivalenten/Tag. Eine zu niedrige Zufuhr geht mit einem erhöhten Risiko für eine Folatunterversorgung einher, welche wiederum Risikofaktor für verschiedene Krankheiten ist. Hierzu zählen Herz-Kreislauf-Krankheiten, Neuralrohrdefekte und möglicherweise Krebserkrankungen, kognitive Beeinträchtigungen sowie weitere angeborene Fehlbildungen. Zum Beispiel weisen nur 13 % der Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren einen Folatstatus auf, der als optimal zur Vermeidung eines Neuralrohrdefektes anzusehen ist.

Hierbei handelt es sich um die dritthäufigste angeborene Fehlbildung beim Menschen, von der schätzungsweise 1 bis 2 Kinder pro 1 000 Geburten betroffen sind. Die betroffenen Kinder sind entweder nicht lebensfähig oder aufgrund neurologischer Beeinträchtigungen häufig lebenslang behindert. Studien haben übereinstimmend gezeigt, dass durch die Einnahme von Folsäure in der Frühschwangerschaft der Großteil der Neuralrohrdefekte verhindert werden kann.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/06 ab Seite 424.

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