Ernährung bei Störungen des Lipidstoffwechsels

Teil 2: Ernährungstherapie

Astrid Wächtershäuser und Jürgen Stein, Frankfurt am Main Die Ernährung beeinflusst auf unterschiedliche Weise den Lipidstoffwechsel. Zum einen kann sie zur Entstehung von Fettstoffwechselstörungen beitragen. Zum anderen können mit Hilfe diätetischer Maßnahmen Störungen des Lipidstoffwechsels behandelt werden.Während sich der erste Teil des Beitrags mit der Entstehung von Lipidstoffwechselstörungen und dem Einfluss nutritiver Faktoren befasste [Ernährungs-Umschau 51 95ff.], steht im Mittelpunkt des zweiten Teils die Ernährungstherapie.
Fettstoffwechselstörungen (Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie und gemischte Hyperlipidämie) sind Ursache verschiedener kardiovaskulärer Erkrankungen und werden maßgeblich durch exogene Faktoren (Ernährungsweise, Lifestyle) beeinflusst.Neben einer generell erhöhten Zufuhr an Nahrungsfett trägt insb. die hohe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren zur Erhöhung des Serum-LDL-Cholesterins bei. Eine Fettreduktion (max. 30 En%), -modifikation (Ersatz gesättigter Fettsäuren durch einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte), der teilweise Ersatz der Lipide durch komplexe Kohlenhydrate sowie der Einsatz von löslichen Ballaststoffen und Phytosterinen führen zu einer deutlichen Abnahme des LDL-Cholesterins.  Körperliche Bewegung hat einen positiven Einfluss auf das HDL-Cholesterin. Obwohl nicht alle Menschen gleichermaßen auf eine verminderte nutritive Cholesterinzufuhr ansprechen, sollten extrem cholesterinreiche Lebensmittel (Innereien, Eier, Schalen- und Krustentiere) gemieden und die Gesamtaufnahme von Lebensmitteln tierischen Ursprungs reduziert werden. Ein teilweiser Ersatz von tierischem Protein durch Sojaeiweiß kann zu einer Senkung des LDL-Cholesterins beitragen. Chemisch gehärtete Fette und die daraus hergestellten Produkte sind wegen ihres Gehaltes an Transfettsäuren einzuschränken.  Antioxidativ wirksame Substanzen (Vitamine C und E, Beta-Carotin) haben einen deutlich protektiven Effekt auf die Entwicklung der koronaren Herzkrankheit. Zur Senkung der Serum-Triglyzeride sind eine verminderte Aufnahme leicht resorbierbarer Kohlenhydrate, ein Verzicht auf Alkohol sowie der Einsatz von w-3-Fettsäuren zur Senkung der Triglyzeride erforderlich. Generell ist eine konsequente Lebensumstellung in Verbindung mit einer fettarmen vegetarischen bzw. mediterranen Ernährung, Gewichtsnormalisierung, Nikotinkarenz, Stressbewältigung und körperliche Aktivität zur Verbesserung der Lipoproteinspiegel zu empfehlen. Bei einer gemischten Hyperlipidämie sind die jeweiligen Ernährungsempfehlungen zu kombinieren.  Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/04 ab Seite 144.

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