Lebensmittelunverträglichkeiten bei atopischer Dermatitis

Imke Ehlers, München

Als chronische Hauterkrankung wird die atopische Dermatitis häufig in einem engen Zusammenhang mit der Ernährung gesehen. Eine Gleichsetzung mit dem Begriff Lebensmittelallergie ist in der Allgemeinbevölkerung nicht selten. Das hat zur Folge, dass Betroffene oft diätetische Einschränkungen auf sich nehmen, in der Annahme, damit einer Verschlechterung des Hautzustandes vorzubeugen. Der folgende Artikel soll einen Überblick darüber geben, welchen Stellenwert diätetische Maßnahmen bei atopischer Dermatitis tatsächlich haben.

Die atopische Dermatitis ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die mit einem starken Juckreiz einhergeht. Sie gilt als multifaktorielles Krankheitsgeschehen, deren Schübe sowohl durch endogene als auch exogene Einflussfaktoren hervorgerufen werden. Ihre Häufigkeit wird bei Kindern im Vorschulalter auf ca. 12 % geschätzt, während in der erwachsenen Bevölkerung nur etwa 3 % betroffen sind. Ihren Höhepunkt erreicht die atopische Dermatitis bereits im Säuglingsalter. In dieser Zeit ist auch die spontane Rückbildung besonders hoch. Zusammen mit der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) und dem allergischen Asthma bildet sie die Erkrankungen des atopischen Formenkreises, deren Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Der schnelle Anstieg kann als wichtiger Hinweis dafür gewertet werden, dass nicht nur eine genetische Veranlagung, sondern auch Umweltfaktoren eine maßgebliche Rolle bei der Manifestation spielen.

Als ein möglicher exogener Einflussfaktor ist die Ernährung zu nennen. Sie spielt gerade im Hinblick auf die derzeit angewandten Präventionsstrategien eine wichtige Rolle. Die Hoffnung, dass sich über frühzeitig angesetzte strenge Ernährungsregime die Ausbildung atopischer Erkrankungen verhindern ließe, hat sich allerdings in den letzten Jahrzehnten nicht bestätigt. Neben der Ausprägung kann die Ernährung auch auf den Zustand einer bestehenden atopischen Erkrankung Einfluss nehmen. Dies gilt vor allem für die atopische Dermatitis. Allerdings wird ihr Stellenwert meist weit überschätzt. Zahlreiche Patienten führen selbst auferlegte und teilweise sehr strenge Auslassdiäten durch, deren wissenschaftliche Grundlage häufig nicht gesichert ist. Die Diätvorschriften werden zum Großteil aus den Medien oder von Freunden und Bekannten bezogen. Gerade Patienten mit selbst auferlegten Diätregimen neigen dazu, bei Symptomverschlechterung ihre Lebensmittelauswahl weiter einzuschränken, weil die Wirksamkeit der Diät in Regel nicht in Frage gestellt wird. Ungesicherte und unkontrollierte Diätformen bergen damit die Gefahr einer Fehl- oder, in ausgeprägten Fällen, einer Mangelernährung. Je nach Umfang der diätetischen Einschränkungen mindern sie die Lebensqualität und führen zu einer Steigerung des Leidensdrucks.

Im Folgenden werden nach einer Klärung des zumeist benutzten Begriffs "Nahrungsmittelunverträglichkeit" die darin zusammengefassten unterschiedlichen Formen im Hinblick auf ihren Stellenwert bei der atopischen Dermatitis vorgestellt. Zusätzlich wird auf Zucker eingegangen, da dieser häufig in Zusammenhang mit Ekzemverschlechterungen gebracht wird. EU11/01

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/01 ab Seite B41.

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