© Procusini
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3D-Druck von Lebensmitteln

Chancen und Hindernisse einer innovativen Technologie für die Ernährungsbranche

Eine vollständige Wunschmahlzeit auf Knopfdruck von einem Automaten herstellen zu lassen, ist ein Menschheitstraum, in dessen Genuss bisher nur die fiktive Crew des Raumschiffs „Enterprise“ gekommen ist. Der 3D-Druck kommt diesem Traum indessen näher. Er ermöglicht es, echte Speisen aus Pulver oder weichen Ausgangsmaterialien zu „drucken“. Ob ein Dom aus Marzipan auf der Jubiläumstorte oder ein Steak aus püriertem Fleisch für PatientInnen, die schlecht kauen können – denkbare Einsatzorte für den 3D-Lebensmitteldruck gibt es schon heute.

Einleitung

Das Essen und die Zubereitung von Mahlzeiten prägen unser tägliches Leben. Der Fortschritt in den technischen Möglichkeiten der Lebensmittelherstellung hatte und hat dabei tiefgreifende Konsequenzen auf unser gesellschaftliches Zusammenleben: angefangen von der Entdeckung des Feuers bis hin zur industriellen Fast-Food-Produktion.

Eine der neuesten Varianten zur Herstellung von Lebensmitteln ist der 3D-Druck. Die Entwicklung dieser Technologie ist rasant, die Drucker werden immer handlicher, preiswerter und besser in ihren Ergebnissen. Wie bei jeder neuartigen Technologie stellen sich aber auch hier Fragen nach dem Nutzen, den ethischen Aspekten und den Auswirkungen auf unser tägliches Leben. Hoffnungen und Erwartungen werden formuliert und Visionen entwickelt – da macht der 3D-Druck keine Ausnahme. Seit Jahren wird diese Technologie in den Medien [1, 2] und auf Messen als Innovation gefeiert. Hersteller von 3D-Lebensmitteldruckern und internationale Konzerne übertreffen sich in der Erwartung der Auswirkungen auf die Ernährungsbranche und die Privathaushalte.

Dabei steckt der 3D-Druck von Lebensmitteln immer noch in der frühen Entwicklungsphase. Nach ersten Versuchen Mitte der 2000er Jahre beschleunigte v. a. die NASA ab ca. 2010 die Entwicklung dieser Technologie [3]. Ziel war es, auf künftig geplanten Langzeitflügen in den Weltraum die verschiedenen Bestandteile menschlicher Ernährung aus pulverisierter, lagerfähiger Form zu Tellergerichten verarbeiten zu können. Vor diesem Hintergrund forschen Firmen und Forschungseinrichtungen weltweit sehr intensiv am 3D-Lebensmitteldruck und seinem Einsatz. Aber auch wenn es mittlerweile möglich ist, einen Tisch für ein Abendessen in einem vollständig aus 3D-Druck gefertigten Popup-Restaurant zu reservieren [4, 5], ist es immer noch unklar, wie die realen Perspektiven für den Einsatz des 3D-Drucks in der Ernährungsbranche aussehen.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/2018 von Seite M626 bis M632.

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