Ernährungs-Apps: Akzeptanz unter jungen Erwachsenen

  • 15.02.2017
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  • Anna Rohde
  • Stefan Lorkowski
  • Christine Dawczynski
  • Christine Brombach

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Peer-Review-Verfahren | Eingereicht: 14.06.2016 | Angenommen: 23.09.2016

Eine qualitative Studie

Einleitung

Die rasante Entwicklung der Leistungsfähigkeit von Smartphones hat dazu geführt, dass sich software applications, kurz Apps, stark verbreiten [2, 3]. Darunter finden sich auch Apps im Bereich Ernährung (Ernährungs-Apps, kurz E-Apps), wie z. B. Ernährungs-Tracking-Apps. Mit diesen können, ähnlich einem Wiegeprotokoll, das Ernährungsverhalten protokolliert und meist ein visualisiertes Ist-Soll-Feedback in Bezug auf z. B. Energie und Nährstoffe erstellt werden [4].

Jedoch ist ein Großteil der erhältlichen E-Apps wissenschaftlich nicht evaluiert [2, 4, 5–9]; zudem variieren Funktionen und Datenqualität zum Teil erheblich [4]. Aufgrund der Affinität der Bevölkerung zu technologiebasierten Tools könnten E-Apps einen Interventionsansatz für Lebens-/Essstiländerungen darstellen [5, 10–13]. Im Rahmen von nutriCARD soll eine E-App für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt werden, welche das Ernährungsverhalten positiv beeinflusst. Um frühzeitig im Entwicklungsprozess Gründe für eine (Nicht-) Nutzung von E-Apps [14] auf Seiten von potenziellen Nutzern1 aufzudecken, wurde die vorliegende qualitative Studie mit folgendem Erkenntnisinteresse durchgeführt: Welche Faktoren sollte eine E-App aus Sicht von jungen Erwachsenen aufweisen, um langfristig genutzt zu werden?

Abstract

Der wachsende Markt an Smartphone-Apps bringt auch Ernährungs-Tracking-Apps hervor, welche das Potenzial haben, die Ernährungsweise positiv zu beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie war es, aus Sicht des Nutzers zu erfassen, welche Faktoren eine Ernährungs-App zu einem akzeptierten Tool machen. Hierzu wurden drei Ernährungs-Apps von insgesamt 17 jungen Erwachsenen über eine Woche getestet. In den anschließenden drei Fokusgruppen wurden Erfahrungen und Meinungen erfasst und aufgezeichnet. Das transkribierte Material wurde mittels einer Inhaltsanalyse ausgewertet und es wurden Akzeptanzfaktoren abgeleitet, darunter leichte und intuitive Bedienbarkeit, eine hohe Funktionsvielfalt, Zuverlässigkeit und eine kostenlose Verfügbarkeit der App. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von zielgruppenspezifischen Vorstudien für die Sicherstellung der Akzeptanz von Ernährungsinterventionen mittels Ernährungs-Apps.

Schlüsselwörter: Ernährungs-App, Tracking-App, Akzeptanz, junge Erwachsene, qualitative Studie



Peer-reviewed | Manuscript received: June 14, 2016 | Revision accepted: September 23, 2016

Dietary mobile apps: Acceptance among young adults
A qualitative study

Abstract

The growing market in smartphone apps has also spawned a number of food tracking apps which have the potential to positively influence diet and eating behavior. The objective of this study was to examine, from the user’s perspective, which factors turn a food app into an accepted tool. To this end, three food apps were tested by a total of 17 young adults over a period of one week. Their experiences and opinions were subsequently gathered and recorded in three focus groups. The transcribed material was analyzed by means of a content analysis, from which a number of acceptance factors were derived; these included easy and intuitive usability, a wide range of functions, reliability and the free availability of the app. The results underline the importance of targeted preliminary studies to guarantee acceptance of diet intervention by means of a food and nutrition app.

Keywords: food app, tracking app, acceptance, young adults, qualitative study

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Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 2/17 von Seite M76 bis M83.

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