Lösungsbogen EU 01/15: Fettlebererkrankungen

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1. In welcher Reihenfolge folgen die Lebererkrankungen aufeinander:

  • NAFLD, NASH, Fettleberzirrhose
  • NASH, ASH, NAFLD
  • Fettleberzirrhose, AFLD
  • AFLD, Fettleberzirrhose, NASH


2.  Wie wird eine nicht-alkoholische von einer alkoholischen Fettlebererkrankung unterschieden?

  • Eine alkoholisch bedingte Erkrankung liegt vor, wenn ALT erhöht ist, nicht aber AST.
  • Eine alkoholisch bedingte Erkrankung liegt bei einem Konsum von mehr als 20 g Alkohol/Tag bei Frauen bzw. mehr als 30 g bei Männern vor.
  • Eine alkoholisch bedingte Erkrankung kann ausgeschlossen werden, wenn sich ballonierte Hepatozyten in der Leber befinden.
  • Eine alkoholisch bedingte Lebererkrankung kann erst bei Vorliegen einer Leberzirrhose histologisch von einer nicht-alkoholisch bedingten unterschieden werden.


3.  Wieviel Prozent der Bevölkerung in Europa sind Schätzungen nach von einer NAFLD betroffen?

  • bis zu 5 %
  • bis zu 15 %
  • bis zu 30 %
  • bis zu 40 %


4.  Die NAFLD wird auch als hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms bezeichnet. Warum?

  • Weil durch die fortschreitende Leberschädigung Übergewicht und Dyslipidämie verursacht werden.
  • Weil die NAFLD eng assoziiert mit Adipositas, Dyslipidämie und Insulinresistenz auftritt.
  • Weil Herz-Kreislauf-Erkrankungen stets auch die Leber schädigen.
  • Diese Bezeichnung trifft eigentlich nicht zu. Sie ist historisch bedingt, weil man früher davon ausging, dass NAFLD ein Teil des metabolischen Syndroms sei.


5.  Welche der folgenden Erkrankungen/Medikamente können eine sekundäre Fettlebererkrankung verursachen?
1. HIV-Infektion
2. Die medikamentösen Wirkstoffe Glukokortikoide, Östrogene, Methotrexat, Valproat u. a.
3. Die medikamentösen Wirkstoffe Amiodaron, Diltiazem, Bisacodyl u. a.
4. Mangelernährung, z. B. Protein-Malnutrition

  • Nur Antwort 2 ist richtig.
  • Nur die Antworten 1 und 4 sind richtig.
  • Nur die Antworten 1, 2 und 4 sind richtig.
  • Alle Antworten sind richtig.


6.  Was unterscheidet die NASH von der NAFLD?

  • Eine NASH liegt vor, wenn bereits über 60 % des Lebergewebes zerstört sind.
  • Die NASH wird durch zu hohen Alkoholkonsum versursacht, die NAFLD durch ein erhöhtes Körpergewicht verbunden mit metabolischen Risikofaktoren.
  • Die NASH ist die Vorstufe der NAFLD – die Leberwerte sind bei NASH noch nicht erhöht.
  • Bei der NASH kommen zur Verfettung der Leber Entzündung und Fibrose hinzu.


7.  Welche Ernährungsfaktoren begünstigen eine NAFLD/NASH?
1. Hohe Aufnahme v. a. einfacher Kohlenhydrate (z. B. Fruktose)
2. Hohe Aufnahme gesättigter Fettsäuren
3. Niedrige Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen
4. Hohe Fettzufuhr

  • Nur die Antworten 1 und 2 sind richtig.
  • Nur die Antworten 2 und 3 sind richtig.
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig.
  • Alle Antworten sind richtig.


8.  Der Goldstandard für die Diagnose einer NAFLD ist:

  • die Leberbiopsie
  • der Nachweis einer erhöhten Alanin-Amino-Transaminase (ALT) im Serum
  • der Biomarker Caspasen-generierte Cytokeratin 18-Fragmente (CK18)
  • der abdominelle Ultraschall


9.  Die wichtigsten Therapiemaßnahmen bei NAFLD und NASH sind:

  • Einnahme des PPARgamma-Agonisten Pioglitazon und orale Antidiabetika + Ernährungsumstellung
  • Ernährungstherapie inkl. Gewichtsreduktion (bei Übergewicht) und Steigerung der körperlichen Aktivität
  • Ernährungstherapie in Form einer definierten Leberschonkost
  • Abdominelle Infrarotbestrahlung in Kombination mit der Gabe von Aspartat-Amino-Transferase (AST)


10.  Welche der folgenden Maßnahmen gehört NICHT in die Ernährungstherapie bei NAFLD/NASH?

  • Begrenzung der Proteinaufnahme auf weniger als 0,8 g/kg Körpergewicht
  • Reduktion einer (zu hohen) Aufnahme von v. a. einfachen Kohlenhydraten
  • ein Fettanteil in der Nahrung von bis zu höchstens 30 % der Energie
  • Begrenzung des Alkoholkonsums
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