Plastik aus ökotoxikologischer Sicht: Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt

Prof. Wagner, © NTNU
Prof. Dr. Martin Wagner erforscht die komplexen biologischen Prozesse, die hinter den Auswirkungen von Plastik auf Umwelt und Gesundheit stehen.

Interview mit Prof. Dr. Martin WAGNER, Norwegian University of Science and Technology (NTNU), Trondheim

Sehr geehrter Herr Professor WAGNER, als Ökotoxikologe liegt Ihr Forschungsinteresse besonders in den Effekten von Kunststoffen (Plastik), endokrinen Disruptoren und anderen Substanzen auf die menschliche Gesundheit und das Ökosystem. Was hat dieses Forschungsinteresse geweckt?
Ich bin fasziniert von Kunststoffen: Plastik hat unser modernes Leben derart durchdrungen, dass wir es oft gar nicht mehr wahrnehmen. Kommunikation, Transport, Medizin, all das ist ohne Plastik heute undenkbar. Als Ökotoxikologe interessieren mich die Schattenseiten dieser innigen Beziehung zwischen Mensch und Material. Wir wissen, dass Plastikmüll in der Umwelt zum globalen Problem wird. Wir wissen, dass Kunststoffe Chemikalien freisetzen, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Hinter diesen unerwünschten Folgen unseres Plastikgebrauchs stehen komplexe biologische Prozesse, die es zu entschlüsseln gilt. Solche Puzzles faszinieren mich.

Wie relevant ist Kunststoff denn für Lebensmittel bzw. deren Verpackungen?
Kunststoffe haben in Deutschland mit einem Umsatzanteil von 44 % den Löwenanteil am Verpackungsmarkt. Zum Plastikanteil an Lebensmittelverpackungen liegen mir leider keine Daten für Deutschland vor. Aus anderen europäischen Ländern wissen wir, dass Kunststoffe hier in bis zu drei Viertel der Verpackungen genutzt werden. Glas, Metall und Papier spielen nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Verpackung unserer Lebensmittel geht. Kunststoffe sind bei der Verpackung von Lebensmittel deshalb so erfolgreich, weil sie vielfältig verwendbar und besonders leicht sind. Sie erhöhen die Haltbarkeit und Verringern die Transportkosten. Das ist nicht nur positiv für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch für die Umwelt.

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Das vollständige Interview finden Sie auch in Ernährungs Umschau 5/2018 von Seite M263 bis M266.

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