Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei Säuglingen und (Klein-) Kindern in Deutschland

  • 15.12.2021
  • Print-Artikel
  • Katharina Susanne Appel
  • Christian Jung
  • Nicole Nowak
  • Nadine Golsong
  • Oliver Lindtner

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 10. Mai 2021 / Überarbeitung angenommen: 13. September 2021

Ergebnisse der KiESEL-Studie

Einleitung Kinder stellen eine besonders exponierte und zugleich vulnerable VerbraucherInnengruppe dar und müssen daher bei der Risikobewertung gesondert betrachtet werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führte 2014 bis 2017 in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut (RKI) die Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs (KiESEL) als Modul der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2) durch, welche der Aktualisierung und Erweiterung der in 2001/2002 durchgeführten Kinder-Verzehrsstudie VELS (Verzehrsstudie zur Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern für die Abschätzung eines akuten Toxizitätsrisikos durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln) dient [1].

Es existieren in Deutschland bislang wenige aktuelle Daten zur Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) bei Säuglingen und (Klein-)Kindern (Definition: • Übersicht 1). Auch in der VELS-Studie wurden zur Einnahme von NEM bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis einschließlich 4 Jahren keine Daten erfasst. Ziel der KiESEL-Studie ist es, anhand von protokollierten Verzehrsdaten und einem Fragebogen eine aktuelle Datengrundlage für die Risikobewertung sowohl von Lebensmitteln als auch von NEM für Kinder in den ersten Lebensjahren zu erstellen.

Abstract

Zur Verbesserung der Studienlage zur Ernährung von Säuglingen und (Klein-) Kindern führte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die „Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs“ (KiESEL) durch. Die Daten wurden bei für Deutschland repräsentativ ausgewählten 0,5 bis einschließlich 5 Jahre alten Kindern anhand eines Fragebogens (n = 1104) sowie eines 3 + 1-Tage-Wiegeprotokolls (n = 1008) erhoben. In dieser Arbeit werden Ergebnisse bezüglich der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) berichtet. Laut Fragebogen nehmen, bezogen auf die letzten 12 Monate, 42 % der Kinder sowie an den protokollierten Tagen der Verzehrprotokolle 18 % der Kinder NEM ein. Vitamin D stellt den Großteil (78 %) dieser Supplemente dar. Es wird eine negative Altersabhängigkeit der Einnahme von NEM durch die Vitamin-D-Supplementation sowie eine positive Korrelation zum sozioökonomischen Status der Eltern beobachtet. Die hauptsächliche Motivation ist die Empfehlung durch die Kinderärztinnen und -ärzte.

Schlüsselwörter: Nahrungsergänzungsmittel (NEM), Supplemente, Kinder, Säuglinge, Kinderernährung, Vitamin D, Verzehrprotokolle



Peer reviewed / Manuscript (original contribution) received: 10 May 2021 / Revision accepted: 13 September 2021

Intake of dietary supplements in infants and (young) children in Germany
Results of the KiESEL Study

Abstract

To improve the knowledge on the nutrition of infants and (young) children, the German Federal Institute for Risk Assessment (BfR) conducted the Children´s Nutrition Survey to Record Food Consumption (KiESEL). Data were collected from children aged 0.5 to 5 years (inclusive), selected to be representative for Germany, using a questionnaire (n = 1,104) and a 3 + 1-day weighing protocol (n = 1,008). In this paper, results regarding dietary supplements (DS) intake are reported. According to the questionnaire, based on the past 12 months, 42% of children, as well as 18% of children on the days logged in the food consumption protocols, take DS. Vitamin D represents the majority (78%) of these supplements. A negative age dependence of DS intake on vitamin D supplementation is observed, as well as a positive correlation with parental socioeconomic status. The main motivation is the recommendation by pediatricians.

Key words: Dietary supplements (DS), supplements, children, infants, child nutrition, vitamin D, dietary record

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https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2021 von Seite M694 bis M700.

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