Kommunikation - Konzepte - Kompetenz

Fortbildungstagung 2001 der Gütegemeinschaft Diät und Vollkost vom 19. bis 21. März in Bad Kissingen

In diesem Jahr fand die Tagung der Gütegemeinschaft Diät und Vollkost im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen statt. Thematischen Schwerpunkte waren neben dem Diabetes mellitus Typ 2 und der Adipositas Fragen der Qualitätssicherung und die Diätetik-Sprechstunde.

Ernährung und Qualitätssicherung

B. Becke, Diplom-Oecotrophologin, Vorsitzende des Instituts für Qualitätssicherung in der Ernährungstherapie und Ernährungsberatung QUETHEB e. V., Tübingen, referierte zum Thema Von der "Spontanberatung" zur dokumentierten Konzept-Ernährungsberatung. Eine Form der Spontanberatung ist der schon seit Menschengedenken bestehende informelle Erfahrungsaustausch zwischen Großmüttern, Müttern und Töchtern, Medizinmännern und Predigern/ Mönchen etc. Im Laufe der Geschichte wurden solche Ratschläge in allen Ländern gesammelt und schriftlich niedergelegt. So ist die "Hausväterliteratur" die erste Form der schriftliche Beratung in der deutschen Gesellschaft.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in einer Chemie-Fachzeitschrift erste ernährungswissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. 1882 erschien dann die erste ernährungswissenschaftliche Zeitschrift. Ausbildungsstätten wurden gegründet, um das Wissen strukturiert weiterzugeben und in praktische Tätigkeiten umzusetzen.

Allerdings ist durch die Veränderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen und die damit verbundene steigende Rate an ernährungsabhängigen Erkrankungen ist eine einfach spontane Übermittlung von Erkenntnissen und fachwissenschaftlichen Inhalten schon lange nicht mehr ausreichend. Sie birgt Unsicherheiten, ist wenig effektiv und transparent. Falls überhaupt Daten in der Beratung erhoben wurden, sind diese unstrukturiert und daher kaum evaluierbar. Durch die Unprofessionalität der Spontanberatung wird der Ernährungsberatung außerdem in aller Regel nicht die Bedeutung beigemessen, die ihr zukommt.

Um Ernährungsberatung mit ihrem spontanen, "selbstgestrickten" Charakter in eine qualitätsgesicherte Maßnahme zu überführen, müssen die Beratungsprozesse strukturiert werden. Hierfür erstellte Kriterien, Konzepte und Materialien wurden vorgestellt. Sie unterstützen Beratungs- und Therapieabläufe, ohne die Beratungsmethodik einzuschränken und ermöglichen eine einheitliche Dokumentation und Evaluation. Beratung wird dadurch transparent, nachvollziehbar und vergleichbar gemacht.EU0701

Weitere Mitteilungen der Verbände finden Sie in Ernährungs-Umschau 07/01 ab Seite 290.

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