Deutsche Gesellschaft für Nephrologie: Mediterrane Ernährung bei Nierenerkrankungen
- 13.09.2017
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- Redaktion
Positiv für Menschen mit Nierenerkrankungen ist, dass die durchschnittliche Proteinzufuhr bei mediterraner Kost in etwa der für diese Patienten empfohlenen Menge (~ 0,8 g/kg/Tag) entspricht, wobei das Protein hauptsächlich aus Gemüse, Fisch und weißem Fleisch stammt. Es kommt zu einer niedrigen glykämischen Last, oxidativer Stress und Entzündungen werden reduziert. Durch die Bestandteile und die frische Zubereitung der Speisen sind außerdem die Salz- und Phosphataufnahme geringer als bei vielen anderen Ernährungsweisen.
Die Arbeitsgruppe European Renal Nutrition der European Renal Association-European Dialysis Transplant Association (ERA-EDTA) räumt ein, dass die mediterrane Kost jedoch zu höheren Kaliumwerten führen kann, da Obst und Gemüse viel Kalium enthalten. Inwieweit das ein Problem sei, könne noch nicht abschließend eingeschätzt werden. Daher empfiehlt die Arbeitsgruppe Patienten, die sich mediterran ernähren, regelmäßig zur Laborwertkontrolle zu gehen. Ideal wäre eine Betreuung durch eine Ernährungsfachkraft. Kann die Niere nicht genug Kalium ausscheiden, erhöht sich der Kaliumspiegel im Blut. Bei Kaliumwerten von > 5 mmol/L im Serum wird eine kaliumreduzierte Ernährung (2 000–2 500 mg Kalium/Tag) empfohlen. In der Ernährungstherapie werden dafür gezielt Lebensmittel ausgewählt. Dadurch sowie durch entsprechende Verzehrmengen und ausgewählte koch- und küchentechnische Maßnahmen lässt sich die Kaliumzufuhr beeinflussen.
Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) schließt sich diesen Empfehlungen grundsätzlich an. Solange die Kaliumwerte im Normalbereich liegen, spreche vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und nierenspezifische Problematiken von der mediterranen Ernährung profitieren.
=> Siehe auch „Ernährungstherapie bei Nierenerkrankungen“ und „Praktische Umsetzung der Ernährungstherapie bei Nierenerkrankungen“ in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2013
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN), Pressemeldung vom 19.07.2017
Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 9/17 auf Seite M489.