Baden-Württemberg: Neues Kompetenzzentrum und Forschungsprogramm für den Ökolandbau

Die ökologische Landwirtschaft steht trotz ihrer Erfolgsgeschichte in den letzten Jahren weiter vor großen Herausforderungen: Neue Krankheiten und Schädlinge, der Klimawandel und die Suche nach geeigneten Pflanzensorten und Tierrassen erfordern eine angepasste Entwicklung und Forschungsbemühungen. Das Land Baden-Württemberg wird daher ab 2018 den Ökolandbau intensiver unterstützen: durch ein neues Kompetenzzentrum an der Universität Hohenheim sowie ein Forschungsprogramm.

Forscher mit Messinstrumenten im Feld.
Forschung unterstützt den Ökolandbau dabei, sich zukünftigen Herausforderungen zu stellen.

Das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau wird die bestehende Koordinierungsstelle für Ökologischen Landbau und Verbraucherschutz der Universität Hohenheim erweitern. Seine Ziele: U. a. Forschungsfragen des ökologischen Landbaus in die Grundlagenforschung der Universität einbringen, die Forschungsschwerpunkte der Universität wie Klimawandel und Bioökonomie mit Themen aus dem Ökosektor verknüpfen und die Lehre erweitern. Die beschlossene Förderung umfasst jährlich rund 250 000 Euro. Flankiert werden soll das Kompetenzzentrum von einem „Forschungsprogramm ökologischer Landbau Baden-Württemberg 2030“. Dafür stehen im Haushalt pro Jahr rund 500 000 Euro zur Verfügung. Es soll als Impulsgeber für die Entwicklung des Öko-Sektors des Landes dienen.

„Die ökologische Landwirtschaft ist gut für Umwelt, Böden, Artenvielfalt, Tierwohl und das Klima. Und auch die Landwirtinnen und Landwirte profitieren von der zunehmenden Nachfrage nach Bio“, erläutert Theresia BAUER, Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, den Grund für das neue Programm. „Aktuell funktioniert das System Ökologischer Landbau in der landwirtschaftlichen Praxis in vielen Bereichen gut. Doch gleichzeitig treten auch neue Krankheiten und Schädlinge auf. Die Ertragsunterschiede zwischen konventioneller und ökologischer Wirtschaftsweise werden größer. Der Klimawandel erfordert neue Anpassungsstrategien und der Schutz der Biodiversität gewinnt an Bedeutung“, so Dr. ZIKELI, Leiterin der bisherigen Koordinationsstelle für Ökologischen Landbau und Verbraucherschutz. Ergänzend formulierten sich laut ZIKELI neue Ansprüche der Gesellschaft bspw. in der Tierhaltung unter Schlagwörtern wie dem Zweinutzungshuhn oder der muttergebundenen Kälberaufzucht.

Quelle: Universität Hohenheim, Pressemeldung vom 21.12.2017



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/2018 auf Seite M12.

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