Sojaanbau in Deutschland: 1 000 Gärten – Das Soja-Experiment

Anfang 2016 startete die Uni Hohenheim mit dem Freiburger Bio-Tofuhersteller Taifun „1 000 Gärten – Das Soja-Experiment“. Das Ziel der Initiative ist die Züchtung neuer, klimatisch angepasster und für die Tofuherstellung geeigneter Sojasorten, um den Sojaanbau in Deutschland voranzutreiben.

Über 2 400 Hobby- und Profigärtner sowie Landwirte beteiligten sich und erhielten 12 Saatguttütchen mit unterschiedlichen Sojastämmen. 1 300 von ihnen schickten nach der Ernte im Herbst 15 000 Sojaproben an die Uni Hohenheim. Die Wissenschaftler werten die von den Gärtnern dokumentierten Daten u. a. zur Reifezeit aus und prüfen die Nährstoffzusammensetzung der Sojabohnen. „Eines der wichtigsten Studienziele ist für uns, frühreifende Sojastämme zu identifizieren“, erklärt Dr. Volker HAHN von der Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim. Pflanzen, die schneller reifen, sind auch für den Anbau in Regionen Deutschlands geeignet, in denen der Sommer kürzer und kühler ausfällt. Bei der ersten Analyse konnten mehrere frühreifende Sojastämme identifiziert werden. Das Rheintal, aber auch östliche Regionen Deutschlands rund um Berlin, Leipzig und Magdeburg sowie das Donautal in Bayern eignen sich aufgrund milder Temperaturen besonders gut für den Anbau der Sojastämme.

Auch besonders proteinreiche Sojalinien wurden identifiziert: Einige haben einen Proteingehalt von 43–45 %. Damit liegen sie über den üblichen 40 % und haben einen idealen Proteingehalt für die Tofuherstellung. Ob sich aus den vielversprechenden Linien auch qualitativ hochwertiger Tofu herstellen lässt, prüft der Tofuhersteller Taifun in sei-ner hauseigenen Labortofurei.

Quelle: raabengrün - nachhaltig kommunizieren, Pressemeldung vom 02.02.2017



Die 1987 gegründete Life Food GmbH mit Sitz in Freiburg ist mit den Marken Taifun und Tukan bio&vegan europäischer Marktführer für biologische Tofu- und Tofuprodukte. Die Sojabohnen stammen aus ökologischem Landbau und werden seit 2017 ausschließlich aus Deutschland, Österreich und Frankreich bezogen. Das firmeneigene „Landwirtschaftliche Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung“ (LZ Soja) arbeitet seit 6 Jahren an der Entwicklung neuer Sojasorten und beteiligt sich seit 2013 am Projekt „Soja-Netzwerk zur Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland“ im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie.



 Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 3/17 auf Seite M129.

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