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Online News: COPLANT-Studie: Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum beginnt

  • 06.05.2024
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  • Redaktion

COPLANT steht für COhort on PLANT-based diets (auf Deutsch: Kohortenstudie zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen) und ist ein Kooperationsprojekt des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des Max-Rubner-Instituts (MRI), des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) sowie der Universitäten Jena, Bonn, Heidelberg, Regensburg und Wien. Gemeinsam mit den Partnern sucht das BfR nun rund 6.000 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren, die sich beteiligen möchten. Ziel der Studie ist die Erforschung der Auswirkungen einer pflanzenbasierten Ernährungsweise auf die Gesundheit sowie das Schließen von Datenlücken, da Ergebnisse früherer Studien nur bedingt auf heutige Ernährungsgewohnheiten übertragbar sind.

Das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung wächst – insbesondere unter Jüngeren. Es gibt jedoch bislang kaum wissenschaftlich belastbare Daten zu den Auswirkungen heutiger pflanzenbasierter Ernährungsweisen auf den Körper. Die COPLANT-Studie soll diese Datenlücken schließen und wissenschaftlich basierte Ernährungsempfehlungen für eine gesunde und zugleich nachhaltige Lebensweise ermöglichen. Gegenstand der COPLANT-Studie bilden vegane (keine tierischen Produkte), vegetarische (kein Fleisch und Fisch, aber Milchprodukte und Eier), pescetarische (kein Fleisch, aber Fisch) und omnivore (Mischkost einschließlich aller möglichen tierischen Produkte) Ernährungsweisen.

Was wird untersucht?
Untersucht wird unter anderem, wie sich die einzelnen Ernährungsweisen auf die Körperzusammensetzung und die Knochengesundheit auswirken. Unterscheiden sich die pflanzenbasierten Ernährungsweisen von einer Mischkost bei der Aufnahme von unerwünschten Stoffen? Welche Vitamine und Mineralstoffe werden ausreichend aufgenommen und welche kommen möglicherweise zu kurz. Zudem soll herausgefunden werden, mit welchen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen die Ernährungsweisen verbunden und wie nachhaltig diese insgesamt sind. Um Zusammenhänge zwischen der Ernährungsweise und dem späteren Auftreten von Volkskrankheiten, wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, prospektiv untersuchen zu können, soll bei erfolgreicher Einwerbung von Drittmitteln eine Nachbeobachtung der Studienteilnehmenden über mindestens 20 Jahre erfolgen.

Datenerhebung per App
Die Ernährung wird von allen Teilnehmer*innen detailliert mit einer speziell für die Studie angepassten App an verschiedenen Tagen registriert. Anders als in bisherigen Studien kann hierbei auch der Verzehr von neuartigen veganen und vegetarischen Lebensmitteln umfassend ermittelt werden. Die detaillierte Verzehrserhebung bei allen Studienteilnehmenden bildet einen der Hauptinhalte der Basisuntersuchung der geplanten Studie. Von großer Bedeutung ist hierbei eine umfassende Erhebung des Konsums von neuartigen veganen und vegetarischen Lebensmitteln. Zudem wird durch die Untersuchung von Biomarkern in Blut und Urin festgestellt, ob die jeweilige Ernährungsweise mit einer unterschiedlichen Aufnahme von Verunreinigungen (Kontaminanten) wie Schwermetallen, Schimmelpilzgiften oder anderen unerwünschten Stoffen einhergeht. Die Abgabe einer Stuhlprobe ermöglicht es, Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ernährungsweisen und den Darmbakterien zu erfassen.

Teilnehmer*innen gesucht
Nach wie vor werden Teilnehmer*innen gesucht, denn je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Zudem erhält man Informationen zum eigenen Gesundheitszustand, zum Beispiel durch die Messung der Handgreifkraft. Diese gibt Auskunft über die Muskelkraft und das physische Leistungsvermögen. Untersuchungen der Körperzusammensetzung zeigen, wie hoch der Muskel- und Fettanteil ist und ein Ultraschall an der Ferse liefert Informationen zur Knochengesundheit. Zudem erstellt das Studienteam ein großes Blutbild und misst Blutzucker und Blutfette.

Informationen zur Studie sowie zur Teilnahme finden sich unter www.coplant-studie.de


Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung, Pressemeldung vom 09.04.2024

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