ErnährungsexpertInnen sind dazu aufgerufen, sich an der Konsultation zu beteiligen und die Ernährungsperspektive in das Arbeitspapier des Zukunftsforums Public Health einzubringen. © Andrey Popov/iStock/Getty Images Plus

PHN: Beteiligung von Public Health Nutritionists am Arbeitspapier des Zukunftsforums Public Health

  • 13.07.2020
  • Online PLUS
  • Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller
  • Katja Grötzner
  • Laura Weber
  • Meike Mundt
  • Aline Schleicher
  • Tabea Thomas

Studentinnen des Masterstudiengangs Public Health Nutrition der Hochschule Fulda rufen ErnährungsexpertInnen dazu auf, sich am Konsultationsprozess für das Arbeitspapier des Zukunftsforums Public Health zu beteiligen.

Das Zukunftsforum Public Health (ZfPH) hat sich die Aufgabe gestellt, eine Public-Health-Strategie für Deutschland zu entwickeln. Dazu wurde das Arbeitspapier mit dem Titel „Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie – Gemeinsam für mehr Gesundheit in Deutschland“ zur Konsultation freigegeben.1

Im Rahmen ihres Forschungsprojekts „ProPHN“ haben sich fünf Studentinnen des Masterstudiengangs Public Health Nutrition (PHN) der Hochschule Fulda an dem Konsultationsprozess beteiligt. „Unser Ziel ist es, dass die Perspektive von Public Health Nutritionists angemessen berücksichtigt wird“, erläutert die Studentin Katja Grötzner. Die Projektgruppe wird von Frau Prof. Dr. Kohlenberg-Müller geleitet.

Das Arbeitspapier gliedert sich in zehn Kernbereiche für Public Health, die vom europäischen Regionalbüro der WHO erarbeitet worden sind.2 Hierbei legten die Studentinnen besonderes Augenmerk auf vier ausgewählte Punkte der sogenannten Essential Public Health Operations (EPHOs):

  • EPHO 4 „Gesundheit fördern“
  • EPHO 5 „Prävention: Krankheiten verhindern oder früh erkennen“
  • EPHO 9 „Kommunikation und Information“
  • EPHO 10 „Angewandte Public Health Forschung“

So heißt es bspw. in der Beschreibung der Ausgangslage der EPHO 5, dass die „flächendeckende medikamentöse Sekundärprävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ in Deutschland „vorbildhaft“ sei. Dazu haben die Studentinnen aus der Perspektive von Public Health Nutritionists Stellung genommen und kommentiert, dass dem Thema Ernährung, v. a. angesichts seines hohen Präventions- und Therapiepotenzials, zukünftig in Bezug auf Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention ein höherer Stellenwert beigemessen werden sollte.

Des Weiteren legten die Studentinnen Wert darauf, dass auch der Aspekt einer nachhaltigen Ernährung im Sinne der Planetary Health Diet in dem Arbeitspapier des Zukunftsforums Beachtung findet. So fügten sie im Abschnitt „Wege“ in EPHO 4 an, dass „die Herausforderungen des Klimawandels [nicht nur] […] für die Schaffung gesundheitsförderlicher Gesellschaftsstrukturen genutzt werden [sollten]“, sondern im gleichen Schritt Aufklärung über klimaschonende Ernährungsweisen wie die Planetary Health Diet erfolgen sollte, um die Klimakrise ganzheitlich anzugehen.

Dies gilt ebenso für EPHO 9, in dem seitens der Studentinnen kommentiert wurde, dass neben dem Ziel der Sensibilisierung für „Diskriminierung, […] gesundheitliche Ungleichheit oder auch Klimabelastung“, die Wichtigkeit der Planetary Health Diet untersucht und verstanden werden sollte.

Die Redaktionsgruppe des ZfPH gab das Arbeitspapier, welches auf Ergebnissen ihres 4. Symposiums im Januar 2020 basiert, Anfang des Jahres zur Konsultation frei.
Die unter Partizipation der Public-Health-Fachgemeinschaft zu entwerfende Public-Health-Strategie für Deutschland soll in Zukunft dazu beitragen, das volle Potential von Public-Health-Maßnahmen auszuschöpfen und weiterhin erfolgreich Krankheiten vermeiden, Leben verlängern und Gesundheit fördern. Die Strategie richtet sich an ein Fachpublikum sowie politische Entscheidungsträger und soll zukünftig Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen sein, um den Grundsatz Health in all Policies zu verwirklichen.

Die Projektgruppe ruft hiermit ErnährungsexpertInnen dazu auf, sich ebenfalls an der Konsultation zu beteiligen und die Ernährungsperspektive in das Arbeitspapier des Zukunftsforums Public Health einzubringen! Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Konsultationsprozess vorerst ausgesetzt und wird nach der Sommerpause wieder aufgenommen. Kommentare können weiterhin eingesendet werden. „Die Gelegenheit, unsere Fachdisziplin sichtbarer werden zu lassen, sollten Mitglieder der Nutrition-Community nicht ungenutzt verstreichen lassen“, sagt Studentin Laura Weber.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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