45. Bundeskongress des VDD - Kurzfassungen der Vorträge, Teil 2

Oldenburg, 14.–16. Mai 2003

Der 45. Bundeskongress des VDD fand in diesem Jahr vom 14. bis 16. Mai in Oldenburg statt. In den Haupt- und Parallelveranstaltungen wurden mehr als 65 Vorträge zu aktuellen Themen angeboten. Die Zusammenfassungen der uns vorliegenden fachwissenschaftlichen Vorträge sind in dieser und der letzten sowie der nächsten Ausgabe der Ernährungs-Umschau veröffentlicht.

Ketogene Diät in der Pädiatrie

Ketogene Diät im Überblick und zur Behandlung therapie-refraktärer Epilepsien


Karl H. P. Bentele, Hamburg

Die ketogene Diät hat sich in den letzten Jahren als eine wichtige Behandlungsform von Kindern mit medikamentös schwer oder nicht beeinflussbaren Epilepsien herausgestellt.

Erste Versuche, mit ketogenen Diäten Epilepsien zu behandeln, gab es bereits in den 20er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Entwicklung antiepileptisch wirksamer Medikamente durch die pharmakologische Forschung und Industrie hat die ketogene Diät als mögliche Therapie jedoch über viele Jahre wieder in den Hintergrund gedrängt. Zahlreiche neuere Antiepileptika haben sich als sehr wirksam erwiesen und sind aus der modernen Epilepsietherapie nicht mehr wegzudenken.

Dennoch sind die großen Erwartungen an die neuen Medikamente nur teilweise erfüllt worden. Der Behandlungserfolg hängt immer von der Art der zu behandelnden Epilepsien ab. Bis zu etwa 30 % aller Kinder, die auch nach Kombination zweier geeigneter Antiepileptika der ersten Wahl weitere Anfälle haben, entwickeln wahrscheinlich eine "schwer behandelbare", bzw. pharmakotherapie-refraktäre Epilepsie. Diese Einschätzung gilt vor allem auch für Kinder mit speziellen Epilepsiesyndromen, die häufig wesentliches Symptom einer Grunderkrankung sind.

Wird eine therapie-refraktäre Epilepsie vermutet, bedarf es in jedem Einzelfall umfassender Untersuchungen zur Überprüfung, ob eine Therapieresistenz wirklich vorliegt.

Für einen Teil dieser Kinder (ca. 20–30 %) ergibt die weitere, so genannte prä-chirurgische Diagnostik, dass ein epilepsie-chirurgischer Eingriff möglich und indiziert ist. Für die anderen 70–80 % der pharmakotherapie-refraktären Fälle sind grundsätzlich 3 weitere Möglichkeiten für eine Behandlung in Erwägung zu ziehen: weitere Medikamente ausprobieren, die ketogene Diät und/oder die elektrische Stimulation des Nervus Vagus.

An erster Stelle seht jedoch die ketogene Diät. Wie diese wirkt, ist bisher nicht genau bekannt. Sie kann über viele Jahre fortgeführt werden. Ernsthafte Nebenwirkungen der ketogenen Diät sind bisher nicht bekannt. EU06/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 06/03 ab Seite 226, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 223.

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