Ernährungsphysiologie: Vitamin-D-Versorgung und Dosierung von Supplementen

Auf Facebook haben wir im November daran erinnert, dass zu dieser Jahreszeit (trotz sonniger Tage) keine Vitamin-D-Eigensynthese mehr möglich ist. Dies hatte unsere Redakteurin Stella Glogowski in der Septemberausgabe 2017 (=> S. M485) samt Vitamin-D-Versorgungssituation in Deutschland zusammengefasst.

Nachfrage auf Facebook
Eine ausreichende Eigensynthese, die mit 80–90 % am meisten zur Vitamin-D-Versorgung beiträgt, ist in Deutschland wegen der geografischen Lage nur von ca. März bis Oktober möglich, wenn die nötigen UVB-Strahlen auf die Haut treffen.
Eine ausreichende Eigensynthese, die mit 80–90 % am meisten zur Vitamin-D-Versorgung beiträgt, ist in Deutschland wegen der geografischen Lage nur von ca. März bis Oktober möglich, wenn die nötigen UVB-Strahlen auf die Haut treffen.

Eine Nachfrage auf Facebook lautete „Gab es da auch eine Empfehlung über die Dosis? In einigen Artikeln lese ich immer was von 20.000 IE, entsprechende Produkte gibt es auch jede Menge. Bei der letzten Reha war aber von 1.000 IE täglich die Rede.“

ERNÄHRUNGS UMSCHAU: Soweit wir das recherchieren konnten, ist die Frage, welche Dosierung von Vitamin D bei einem Vitamin-D-Mangel sinnvoll ist, ungeklärt. Der D-A-CH-Referenzwert liegt bei 1 000 IE pro Tag, dies ist auch eine üblicherweise verordnete Dosis. Liegt ein Vitamin-D-Mangel vor, könnten jedoch auch höhere Dosierungen sinnvoll sein. Zurzeit werden immer häufiger 10 000 oder 20 000 IE verordnet und auch auf dem Markt angeboten.
 Das Tolerable Upper Intake Level (UL) liegt laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei 4 000 IE/Tag für Erwachsene und Jugendliche, bei 2 000 IE für Kinder und 1 000 IE für Kleinkinder [1]. Höhere Dosen sollten daher nicht dauerhaft eingenommen werden, weil sie den UL bei weitem überschreiten.

Literatur:
1. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) (2012) Scientific opinion on the tolerable upper intake level of vitamin D1. EFSA Journal 10: 2813



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/2018 auf Seite M665.

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